InDesign

Per IDML geht es ans Eingemachte

(msc) Das Kürzel IDML steht für «InDesign Markup Language» und wurde mit InDesign CS4 eingeführt. Ein Dokument, das in dieser Variante gespeichert wird, kann in älteren Versionen der Layoutsoftware geöffnet werden und verbessert die Kompatibilität beim Datenaustausch.

IDML ist aber mehr als das. Es repräsentiert eine als Datei > Exportieren > InDesign-Markup gespeicherte Datei als XML. Das bedeutet, dass man mit jeder XML-fähigen Software in die Struktur der Datei eingreifen kann.

Doch wozu soll das gut sein? Ein Beispiel aus der Praxis, bei der das nützlich sein könnte, ist die Anpassung von Hyperlinks. Nehmen wir an, Sie haben in Ihrem Dokument eine grössere Anzahl Hyperlinks, die in einem Rutsch geändert werden sollten. Anstelle von «publisher.com» muss die Adresse «publisher.ch» verwendet werden.

Diese Änderung ist bei den URLs, die im Text hinterlegt sind, nur einzeln vorzunehmen. Der Suchen-Ersetzen-Befehl funktioniert nicht für die Hyperlinks. Das kann bei einer grösseren Zahl von Links sehr aufwändig werden.

Die Rettung bringt IDML. Exportieren Sie die Datei in diesem Format und ändern Sie bei der gespeicherten Datei die Endung .idml in .zip. Das ist möglich, weil es sich bei IDML um eine gezippte Ordnerstruktur handelt.

Nun ist es natürlich nicht ganz einfach, sich in dieser Ordnerstruktur zurechtzufinden. Immerhin, wenn man die Dateien auf gut Glück durchsieht, findet man heraus, dass die URL-­Adressen in der Datei designmap.xml enthalten sind. Die Datei ist im Wurzelverzeichnis der Ordnerstruktur abgelegt und sie kann in einem normalen Texteditor bearbeitet werden (besser ist aber ein Editor wie Notepad++, der Code-Highlighting und rudimentäre XML-Fehlerüberprüfung beherrscht.

Der Clou ist nun, dass Sie gefahrlos per Suchen-Ersetzen alle URLs im Dokument ändern können. Die URLs finden sich in einem XML-Feld namens HyperlinkURLDestination und können somit offen editiert und verändert werden.

Nach der Änderung der Datei design­map.xml speichern Sie die XML-Datei und ändern die Endung der Datenstuktur von .zip zurück nach .idml. Sie können die Datei nun in InDesign reimportieren und haben alle Adressen geändert – ohne Handarbeit und ohne die Gefahr, eine der Adressen zu übersehen.

Das Experimentieren an IDML-Dateien ist ungefährlich. Empfehlenswert ist, dass Sie Ihre veränderten Varianten unter neuem Namen speichern, damit Sie bei einem Fehler auf eine intakte Version zurückgreifen können.

InDesign-IDML-Dateien lassen sich auseinanderdröseln

Quelle: Publisher, Donnerstag, 7. April 2011

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