Verschlüsselung

Solid geschützter USB-Stick

Gibt es eine solide Möglichkeit für einen Passwortschutz beim USB-Stick?

Jürg Hangartner, Zürich

Es ist eine sehr gute Idee, USB-Speichermedien zu verschlüsseln. Diese kleinen Datenträger gehen nur zu leicht verloren. Und sie werden nicht immer von diskreten Menschen gefunden, die es sich verkneifen können, in fremden Dateien zu schnüffeln. Daher sollten Sie sich absichern, und dafür stehen Ihnen diverse Möglichkeiten offen:

Ein beliebtes Verschlüsselungsprogramm ist Truecrypt. Es legt chiffrierte Laufwerke an, die auch als normale Datei getarnt werden können. Truecrypt (www.truecrypt.org) lässt sich zum Sichern von Daten auf der lokalen Festplatte oder auf USB-Sticks nutzen und ist kostenlos. Leider ist die Bedienung umständlich. Eine ausführliche Anleitung gibt es unter www.usb-stecker.de/Howtos/USB-Stick-verschluesseln.

Verschlüsselung ist auch mit einem Komprimierungsprogramm wie WinZIP (www.winzip.de) oder 7-Zip möglich. Beachten Sie bitte den Beitrag «Das ZIP-Prinzip beim Datentausch» aus der Kummerbox vom 15. März.

Das Verschlüsseln geht wie folgt: Legen Sie eine neue ZIP-Archivdatei an und fügen Sie Ihre Dokumente hinzu. Achten Sie darauf, im Dialog mit den Einstellungen die Option «Hinzugefügte Dateien verschlüsseln» einzuschalten. Es gibt je nach ZIP-Programm und -Version unterschiedliche Verschlüsselungsmethoden. Zur Sicherheit sollten Sie eine starke Verschlüsselung wählen, also «256-Bit AES».

Beim Programm 7-ZIP funktioniert die Sache ähnlich: Sie tragen im Dialog «Hinzufügen» das Passwort ein und wählen das Verschlüsselungsverfahren. Sie können bei 7-ZIP auch die Dateinamen verschlüsseln. Diese sind bei Win-ZIP sichtbar, was unter Umständen unerwünscht ist.

Das Gratisprogramm 7-ZIP finden Sie unter www.7-zip.org. Es gibt 7-ZIP auch als portable Version. Sie kann ohne Installation von mobilen Speichermedien ausgeführt werden:
http://portableapps.com/apps/utilities/7-zip_portable

Es gibt in Windows die Dateiverschlüsselung mit EFS (Encrypting File System). Diese verwenden Sie, indem Sie eine Datei mit der rechten Maustaste anklicken, «Eigenschaften» aus dem Kontextmenü auswählen, auf «Erweitert» klicken und die Option «Inhalt verschlüsseln, um Daten zu schützen» einschalten. Damit dieser Weg offen steht, müssen Sie das Speichermedium mit dem NTFS-Dateisystem formatieren, was nicht immer praktikabel ist. Kurz: EFS ist nur etwas für erfahrene User.

Bei Windows 7 steht mit «Bitlocker to Go» eine ins Betriebssystem eingebaute Chiffriermethode zur Verfügung. Das ist ein guter Weg, da die Verschlüsselung und Entschlüsselung automatisch im Hintergrund stattfindet und Sie die Speichermedien wie ganz normale (unverschlüsselte) USB-Sticks verwenden können. Die Nachteile: Bitlocker ist nur bei Windows 7 Ultimate enthalten. Ein mit Bitlocker verschlüsselter USB-Stick lässt sich mit allen Windows-7-Editionen nutzen. Wenn Sie jemanden kennen, der Ultimate nutzt, verschlüsseln Sie Ihre USB-Speichermedien an dessen Rechner und nutzen sie dann mit Ihrem PC. Zweiter Nachteil: Um verschlüsselte Sticks mit Windows XP oder Vista zu lesen, benötigen Sie das Programm «Bitlocker To Go»-Lesetool. Sie finden es auf www.microsoft.ch.

Schliesslich existieren viele USB-Speichermedien mit vorinstallierter Verschlüsselungssoftware, zum Beispiel der DataTraveler Secure von Kingston. Die Software richtet einen kennwortgeschützten Speicherbereich für sensible Daten ein.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 29. März 2010

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