Bye-bye, SIM-Karte

Neues Mobilfunk-Abo Sunrise-UPC lanciert eine Handy-Flatrate, die direkt in der App gebucht und freigeschaltet werden kann.

Sunrise-UPC vereinfacht das Abschliessen eines neuen Mobilfunkabos. Dieses lässt sich direkt in der App buchen und sogleich freischalten: Es braucht keinen Besuch im Telecomladen. Man muss sich keine SIM-Karte zuschicken lassen, denn es kommt eine virtuelle SIM-Karte zum Einsatz.

Die sogenannte E-SIM funktioniert rein digital. Sie wird via Internet ins Smartphone geladen, das Hantieren am SIM-Karten-Schacht entfällt. Voraussetzung ist ein E-SIM-taugliches Gerät, etwa ein neueres Galaxy-Modell von Samsung oder ein neueres iPhone-Modell: Ab dem iPhone XS/XR lässt sich bei Apple eine E-SIM verwenden.

E-SIM laden und aktivieren

Sunrise-UPC verspricht, ein paar Minuten würden ausreichen, um das neue Abo, das unter dem Label Yallo Swype vermarktet wird, einzurichten – dabei erhält man eine Flatrate fürs Telefonieren und Surfen und zahlt 25 Franken pro Monat oder 1.50 Franken pro Tag. Unser Test zeigt: Das klappt tatsächlich. Doch ein paar administrative Hürden sind zu überwinden:

Man lädt die Swype-App für iPhone/Android herunter und richtet ein Benutzerkonto ein. Zur Identifizierung muss man in der App einen Ausweis fotografieren, beispielsweise die ID. Es braucht ein Bild der Vorder- und der Rückseite und zum Vergleich ein Selfie, das man über die Smartphone-Kamera aufnimmt. Im Anschluss ist ein Zahlungsmittel zu hinterlegen, wobei auch Twint akzeptiert wird.

Ist die Identifikation erledigt, gibt man an, dass man eine E-SIM verwenden möchte. Man könnte aber auch eine herkömmliche Karte bestellen.

Die E-SIM wird am Telefon konfiguriert. Das iPhone XS, XS Max, XR und alle neueren Geräte erlauben den Dual-SIM-Betrieb mit einer normalen Karte und einer virtuellen E-SIM: Falls man zwei Tarife verwendet, kann man diesen sprechende Namen, sogenannte Etiketten, zuweisen.

Auf diese Weise lassen sich ein beruflicher und ein privater Tarif oder auf Reisen eine ausländische SIM-Karte unterscheiden. Man definiert die Standardleitung, die für Anrufe verwendet wird, und legt fest, überwelche Karte iMessage, Facetime und das mobile Surfen abgewickelt werden.

Nach der Konfiguration wählt man in der Swype-App, welchen Tarif man verwenden möchte: den Zugang für 1.50 Franken pro Tag, den man jederzeit ein- und ausschalten kann, oder aber die monatliche Abrechnung. Das wars: Nun lässt sich mit einer Wischgeste der Tarif aktivieren.

Fazit: Das klappt alles unkompliziert und flexibel – und lässt einen der klassischen SIM-Karte keine Träne nachweinen.

Eine grosse Enttäuschung gibt es allerdings: Die E-SIM von Sunrise lässt sich nicht in einer Apple Watch mit Mobilfunkanbindung verwenden, was technisch durchaus möglich wäre, aber durch Sunrise unterbunden wird. An dieser Stelle ist also noch Verbesserungspotenzial vorhanden.

Matthias Schüssler

Quelle: Tages-Anzeiger, Mittwoch, 3. März 2021

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