So sind die Ferienfotos sicher

Damit Fotos nicht verloren sind, wenn die Kamera abhanden kommt: Tipps fürs unkomplizierte Sichern, mit und auch ohne Cloud.

Matthias Schüssler

Vieles ist auf Reisen bei Verlust, Diebstahl oder Defekt ersetzbar. Die Fotos und Videos, die bereits auf der Speicherkarte stecken, die sind es nicht. Die bringt auch nichts zurück, auch keine Reiseversicherung.

Doch Vorbeugung ist inzwischen unkompliziert: Es ist einfach, die Aufnahmen aufs Smartphone oder Tablet zu übertragen. Von dort gelangen sie via Hotel-WLAN oder öffentlichem Hotspot in die Cloud und in Sicherheit.

Und die Sicherung klappt auch ohne Hilfe von Google, Apple, Dropbox und anderen Online-Speicherdiensten: Cloud-Verweigerer haben die Möglichkeit, ihre Aufnahmen auf eine Festplatte zu Hause zu übertragen. Die Bilder liegen dann schon für den Computer parat, wenn man von seinem Trip zurückkehrt. Als angenehme Nebenwirkung des Back-ups lassen sich die Bilder auch am grossen Tablet-Bildschirm betrachten. Und nach dem Hochladen in die Cloud lässt sich an den Geräten vor Ort Platz für neue Aufnahmen schaffen.

Kartenleser fürs Smartphone? Inzwischen überflüssig

Der klassische Weg der Bildersicherung führt über einen Adapter fürs Smartphone oder Tablet. Bei Apple ist das typischerweise das Camera Connection Kit von Apple. Bei Android-Geräten kann man zum Beispiel einen USB-Kartenleser verwenden, wenn sowohl das Telefon als auch der Cardreader USB-OTG (USB On the Go) unterstützen.

Schon fast Standard ist inzwischen die WLAN-Zugriffsmöglichkeit auf die Kamera.

Kabel und Kartenleser sind heute meist gar nicht mehr nötig: Viele Kameras unterstützen WLAN. Bilder können ans Mobilgerät gefunkt werden, und zwar auch per Direktverbindung, also auch ohne Hotel-Wi-Fi und öffentlichen Hotspot. Kameras, die kein WLAN haben, können mit einer Speicherkarte ausgestattet werden, die die Fotos drahtlos überträgt. Im Video stellen wir die Eyefi-Karte vor (siehe auch hier). Es gibt solche Karten aber auch von Toshiba (Flash Air) oder von Transcend.

Ab in die Cloud oder auf die Festplatte zu Hause

Zur Sicherung vom Smartphone oder Tablet in die Cloud bieten sich diverse Dienste an: Im Video wird Onedrive von Microsoft vorgestellt (Android und iPhone/iPad, 5 GB kostenlos). Doch auch die Apps von Flickr.com (Android und iPhone/iPad, 1 TB kostenlos) oder Google Fotos (Android und iPhone/iPad, kostenlos und mengenmässig unbeschränkt) laden neue Bilder automatisch hoch. Wer die Kombination von iPhone/iPad und Mac nutzt, synchronisiert über die iCloud-Mediathek die Aufnahmen inklusive Bearbeitung zwischen Mobilgerät und Computer (5 GB kostenlos). Analog funktioniert die Synchronisation zwischen allen Plattformen mit der Creative Cloud von Adobe und der Lightroom-Software, die es für Windows und Mac sowie für Android und iPhone/iPad gibt. Für die Creative Cloud ist ein Abo nötig, das es für Fotografen für 11.90 Franken pro Monat gibt.

Ältere Kameras ohne WLAN lassen sich mit einer funkfähigen Speicherkarte nachrüsten.

Zu beachten bei den meisten Diensten ist, dass die Apps typischerweise nur Bilder im JPG-Format berücksichtigen. Fotografen, die das Rohdatenformat verwenden, sollten daher die Option verwenden, zur RAW-Aufnahme auch ein JPG abzuspeichern.

Durchs Internet nach Hause

Schliesslich stellt das Video für Cloud-Skeptiker auch eine Lösung vor, die genauso wie bei Microsoft, Google und den anderen Speicherdiensten im Netz automatisch per Smartphone eine Sicherung vornimmt. Doch bei Lima erfolgt die Speicherung via Internet auf der eigenen, am Router angeschlossenen Festplatte. Alles in allem hat Lima zwar noch diverse Kinderkrankheiten. Die Sicherung ab Smartphone arbeitet inzwischen aber einwandfrei und wird vom Autor seit einigen Monaten gerne verwendet.

Die Lightroom-App synchronisiert die Fotos mit Bewertung und Bearbeitungen mit dem Computer.

Diese Walbeobachtungsfahrt hätte die Kamera – und die Bilder auf der Speicherkarte – fast nicht überstanden. Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Sonntag, 2. Juli 2017

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