«Jemand lernt gerade, wie man das Internet lahmlegt»

Von Matthias Schüssler

Security-Koryphäe Bruce Schneier warnt vor einem Anschlag auf das Internet. Plus: Hat HP ein geheimes Verfalldatum für Fremdtinten?

Digital kompakt: 19. September 2016

+++ Die Internet-Infrastruktur unter Beschuss. +++ iPhone 7: Robust, aber … +++ HP-Drucker verweigern sich fremder Tinten. +++ Indonesien will Apps für Schwule verbannen. +++ Microsoft schliesst Skype-Büro in London.

Die Internet-Infrastruktur unter Beschuss. Sicherheitsexperte Bruce Schneier warnt in seinem Blog, ein oder mehrere Nationalstaaten seien dabei, die Infrastruktur des Internets auf Schwachstellen abzutasten: «Jemand lernt gerade, wie man das Internet lahmlegt.» Seit zwei Jahren würden die Verteidigungsmechanismen der Infrastruktur-Systeme kontinuierlich mittels DDoS-Attacken «untersucht». Wer hinter diesen Aktivitäten steckt, sei nicht bekannt, schreibt Schneier. Er tippe aber auf einen grossen Nationalstaat; China oder Russland wären seine ersten beiden Vermutungen.Bild: Rama/Wikipedia.org, Cc-by-sa-2.0-fr

iPhone 7: Robust, aber … Das iPhone sei robust, stellt Theverge.com mit Bezug auf dieses Video hier fest: Es habe einen Sturz aus gut zwei Metern, Kratzer mit einem Schlüssel und sogar Feuer überstanden. Allerdings warnt selbst Apple davor, dass das mitternachtsschwarze Telefon (Jet black) leicht verkratze und mit Hülle benutzt werden sollte. Derweil fragen sich andere Nutzer, warum das Telefon denn zischende Geräusche mache. Und hier wird bewiesen, dass man das Telefon mit einer Säge, einer hydraulischen Presse oder einem Hammer tatsächlich kaputtmachen kann. Wer hätte das gedacht? Bild: Richard Vogel/Keystone

HP-Drucker verweigern sich fremder Tinten. HP-Drucker verwenden ein geheimes Ablaufdatum für Tintenpatronen fremder Hersteller, vermutet Mmyce.com. Demnach hätten Tausende Drucker am gleichen Tag, nämlich am 13. September 2016 die Meldung angezeigt, die Kartusche fehle oder sei beschädigt. HP habe verlauten lassen, das Problem sei auf eine Aktualisierung der Druckersoftware zurückzuführen. Im Beitrag wird diese Begründung aber in Zweifel gezogen, da die Firmware-Updates schon etwas zurückliegen würden. Bild: Elise Amendola/Keystone

Indonesien will Apps für Schwule verbannen. Google und Apple sollen Dating-Apps für Homosexuelle aus ihren Stores entfernen, berichtete «Time Magazine» letzte Woche. Im Visier der Sittenwächter der muslimisch dominierten Republik stehen Grindr, Blued und BoyAhoy. Die Säuberungsaktion könnte aber noch weitergehen: Offenbar stehen mehr als 80 Websites und Apps aus der Gemeinschaft der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender auf der Abschussliste. Apple und Google haben sich laut «Time» nicht zu dem Ansinnen geäussert. Bild: PD

Microsoft schliesst Skype-Büro in London. Microsoft wird sein Skype-Büro in London schliessen, hat die «Financial Times» herausgefunden. 400 Leute sind dort angestellt. Ob dieser Entscheid mit dem Brexit oder mit Microsofts laufenden Stellenstreichungen zusammenhängt, lässt sich nicht sagen – Microsoft meint lediglich, man strebe eine Vereinheitlichung im Entwicklerbereich an. Das Aus ist besonders bitter, da Skype 2003 in London gegründet worden war. Überraschend kommt es nicht, da in den letzten Monaten viele Manager das Unternehmen verlassen haben und es nur noch eine «Hülle des Unternehmens sei, das es einmal war», wie es ein Mitarbeiter ausdrückt. Bild: Dado Ruvic/Reuters

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 19. September 2016

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Thema: Kompakt
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