Constantin Gillies: Extraleben
Früher war auch in der digitalen Welt alles besser
So erstrebenswert die Zukunft auch ist – manche Dinge werden nie mehr so gut, wie sie schon lang nicht mehr waren. Das gilt, zumindest in den Augen von Constantin Gillies, für die Hardware und ihren früheren Charme und die anarchistischen Qualitäten der alten Computerspiele. Sein Buch «Extraleben» ist eine sentimentale Hommage an die Heimcomputer der ersten Stunde und Spiele wie «Space Invaders», «Pac-Man», «Donkey Kong» für Atari und den C64.
Nick und Kee haben ein Problem, das sie mit vielen Nerds teilen: Sie sind aufgewachsen, aber nicht erwachsen geworden. Nun entdecken sie bei einer ihrer an die alten Zeiten erinnernden Game-Sessions, dass im Spiel «Raid over Moscow» ein Easter Egg (eine versteckte Botschaft) untergebracht ist. Sie machen sich auf eine Reise durch die USA auf, um diesem digitalen Geheimnis und der ominösen Datacorp auf die Spur zu kommen. Das wird unversehens zu einem Selbstfindungstrip für eskapistische Nerds, die in einer riesigen, allerdings mit einem Augenzwinkern geschilderten Weltverschwörung gipfelt.
CSW-Verlag 2013. Taschenbuch, 346 Seiten, ca. 30 Fr.