Armspange mit Bluetooth

Ein Smartphone-Zubehör für Frauen und den metrosexuellen Nerd.

Matthias Schüssler

Smarte Uhren und Wearables haben den männlichen Nerd als Zielpublikum. Entsprechend sehen diese Gadgets dann auch aus. Klobig und von einem technoiden Chic, als wären sie Minuten zuvor von einem Cyborg abgefallen. Der weibliche Anteil der Nerdgemeinschaft muss sich ausgeschlossen fühlen. Denn selbst wenn ein Gadget sie funktional überzeugen würde, so verbietet es dieses Industriedesign, sich damit den Auftritt zu vermiesen.

Franklin wagt sich nun mit einem Armreif für Frauen und metrosexuelle Nerds auf den Markt der Smartphone-Accessoires vor. Das Franklin Devin sieht nicht nach Hightech aus, und es gibt ihn mit Bügeln in Perlmutt, Gold und Schwarz. Das Gadget (119 Franken bei Digitec.ch) wird drahtlos mit dem Telefon gekoppelt und leitet Anrufe und Textnachrichten weiter. Diese werden auf dem OLED-Display und via Vibrationsalarm angekündigt.

Der Armreif hat einen Lautsprecher und ein Mikrofon eingebaut und kann, wenn das Telefon in der Handtasche verstaut ist, auch als Freisprecheinrichtung dienen. Wenn man bei einem Anruf mit seinem Handgelenk spricht, ist es mit der Privatsphäre allerdings vorbei – und manch einem wird diese Form der Gesprächsführung reichlich albern vorkommen.

Der Armreif soll auch vor Verlust des Smartphones schützen. Wenn der Kontakt zum Gerät abreisst, wird das mittels Vibration signalisiert – man hat das Telefon irgendwo liegen lassen. Am iPhone lässt sich das kommunikative Schmuckstück ohne spezielle App verwenden. Es reicht, es per Bluetooth mit dem Telefon zu verbinden. Für Android gibt es eine Extra-App mit rudimentären Konfigurationsmöglichkeiten.

Es ist verdienstvoll, dass Franklin Wearables, tragbare Technologie, für Frauen attraktiv machen will. Dabei muss aber auch die Funktionalität stimmen, und die ist beim Devin Connect2Mobile zu ausgefallen. Es ist nicht möglich, über das Armband einen Sprachbefehl an Siri abzusetzen oder das Telefon über Anrufe hinaus zu steuern, indem man beispielsweise die Musikwiedergabe startet oder stoppt.

Auch Schmuck wird zunehmend kommunikativ. Foto: PD

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 24. Februar 2014

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