InDesign CS3

Die neue Suche

(msc) In InDesign CS3 hat der Dialog zum Suchen und Ersetzen von Text einige markante Verbesserungen erfahren. Er ist nun in die vier Rubriken Text, GREP, Glyphe und Objekt unterteilt. Die Rubrik GREP dürfte die am wenigsten einleuchtende sein, zumal das Kürzel für «global search for a regular expression and print out matched lines» hauptsächlich den Programmierern geläufig ist. Das bedeutet aber nicht, dass Nicht-Programmierer die Hände von dieser Suchmethode lassen sollten – im Gegenteil. Mit regulären Ausdrücken kann man sehr leistungsfähige Suchläufe durchführen.

Im Unterschied zu einem normalen Suchlauf kann man «unschärfer» suchen. Bei der herkömmlichen Suche werden nur genaue Übereinstimmungen berücksichtigt; nur die Gross- und Kleinschreibung lässt sich ignorieren. Mit einem unscharfen Suchlauf sucht man anhand eines abstrakten Musters. Mit dem normalen Suchen-Ersetzen findet man eine Telefonnummer. Mit Grep findet man alle Telefonnummern im Dokument.

Über das Feld Abfrage ist eine Suche nach Telefonnummern vordefiniert. Diese funktioniert jedoch nicht mit Schweizer Nummern. Hierzulande werden Telefonnummern anders gegli­­e­-dert als in Deutschland oder den USA. Um den Suchausdruck «einzuschweizern», muss man einige Mechanismen der regulären Ausdrücke kennen:

d steht für eine beliebige Ziffer. Einzelne Platzhalter stehen in Klammern. Der Ausdruck (ddd) sucht nach einer Gruppe aus drei Ziffern. Der Punkt sucht nach beliebigen Zeichen, entsprechend findet man mit (ddd).(ddd).(dd).(dd) Schweizer Telefonnummern wie etwa 052 269 18 30. Der Punkt zwischen den Zifferngruppen steht für ein beliebiges Zeichen, sodass InDesign fündig wird, auch wenn bei der einen Nummer die Ziffern mit Apostroph, bei der anderen mit Punkt, Leerzeichen, Schrägstrich oder einem Viertelgeviert gruppiert sind.

Nicht fündig wird InDesign, wenn die Vorwahl in Klammern steht. Will man auch diese Nummer erwischen, müssen Klammern als optionale Elemente angeben werden. Das ist über das Fragezeichen möglich: Das vorangehende Zeichen kann, muss aber nicht vorhanden sein. Durch Klammerung kann man auch Zeichengruppen als optional in den Suchbegriff einbauen: (0041)? am Anfang des Suchausdrucks bewirkt, dass InDesign eine internationale Vorwahl zu Beginn einer Nummer mitberücksichtigt, wenn sie vorhanden ist.

Da Klammern bei der Grep-Suche eine spezielle Funktion haben (siehe oben), muss man, wenn man nach Klammern suchen will, einen umgekehrten Schrägstrich voranstellen: ( nach einer öffnenden Klammer. (? bedeutet eine optionale öffnende Klammer.

Also: Der folgende reguläre Ausdruck findet Schweizer Telefonnummern mit internationaler Vorwahl oder ohne, bei denen die nationale Vorwahl geklammert sein kann oder nicht und bei denen beliebige Zeichen zur Zifferngruppierung vorhanden sein können: (0041)?.(?(ddd))?.(ddd).(dd).(dd)

Quelle: Publisher, Montag, 20. August 2007

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Thema: Prepress-Tipps
Nr: 7982
Ausgabe: 07-4
Anzahl Subthemen: 8

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Tabb: FALSCH