Windows maximal sicher

Zwei versteckte Funktionen verbessern die Sicherheit des Betriebssystems markant. Wir erklären, wie sie aktiviert werden.

Matthias Schüssler

Mit den letzten Updates hat Microsoft in Windows 10 zwei Schutzfunktionen eingebaut, die einerseits die Sicherheit markant verbessern und andererseits unkompliziert zu benutzen sind. Beide Funktionen stellen wir im Video vor – und wir erklären auch, wie sie im Betriebssystem aktiviert werden.

Das ist zum einen die Windows Sandbox: Sie stellt eine gesicherte Umgebung zur Verfügung, in der sich Programme gefahrlos ausprobieren und dubiose Dateien ohne Risiko für das normale Betriebssystem inspizieren lassen.

Zum anderen gibt es eine Funktion namens Application Guard: Sie versetzt den Browser in einen isolierten Zustand, in dem gefährliche Websites keinen Schaden anrichten können.

Leider nicht für alle – aber es gibt Alternativen

So nützlich und sinnvoll diese Funktionen sind – die Sache hat einen Haken. Die Funktionen stehen nämlich nicht allen Windows-Nutzern zur Verfügung. Das hat einerseits einen nachvollziehbaren Grund: Sowohl die Sandbox als auch Application Guard benötigen die Virtualisierungsfunktionen des Prozessors, die nicht bei allen Computern vorhanden sind. Ausserdem haben sie gewisse Ansprüche an die Leistungsfähigkeit, sodass ältere und schwächere Geräte ihnen nicht gewachsen sind.

Es gibt aber noch einen zweiten, weniger einleuchtenden Grund: Microsoft bietet Windows 10 in verschiedenen Varianten an: Home, Pro und Enterprise. Die Enterprise-Version hat eine gewisse Berechtigung, indem sie Funktionen enthält, die nur für Computer in grossen Unternehmen relevant sind. Die Aufteilung in Home und Pro ist rein marketinggetrieben und nicht mehr zeitgemäss – gerade, was die Sicherheitsfunktionen angeht. Die sollten nicht den teureren Varianten und den zahlungswilligen Nutzern vorbehalten bleiben, sondern vorbehaltlos allen zur Verfügung stehen.

Schutz für den Einzelnen bedeutet Sicherheit für alle

Das würde auch die Sicherheit im Netz generell erhöhen. Denn je mehr Leute gut geschützt im Internet unterwegs sind, desto schlechtere Ausbreitungschancen haben Viren und Schadprogramme.

Leider ist es aber so, dass die Sandbox und die Application Guard nur in der Pro- und in der Enterprise-Version von Windows 10 zur Verfügung stehen. Wir stellen im Video aber Alternativen vor: erstens Sandboxie, einen der Klassiker unter den Windows-Schutzprogrammen. Zweitens den Browser von Bitbox, der im Beitrag Der sicherste Browser der Welt ausführlich vorgestellt wird. Sehr sicher und flexibel, aber nicht ganz trivial bei der Inbetriebnahme und Konfiguration ist eine virtuelle Maschine, wie wir sie in diesem Beitrag vorführen.

Lob für Microsoft für diese sinnvollen Windows-Neuerungen – und Tadel, weil die nicht allen Nutzern zur Verfügung gestellt werden.
Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Montag, 27. Januar 2020

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