Ruheplatz für den Zeichensatz

Mac OS X vereinfacht den Umgang mit Schriften. Für Windows gibts Zusatz-Tools.

Von Matthias Schüssler

Auf den meisten Computern sind mehr Schriften installiert, als der Benutzer jemals verwenden wird, denn viele Programme deponieren ungefragt eigene Zeichensätze im System. Die Folge: Das Schriftmenü wird lang und länger und zunehmend unübersichtlich.

Das müssen ordnungsliebende Menschen nicht hinnehmen: Mac OS X in der neuen Version 10.3 enthält das Programm Schriftsammlung zur Verwaltung von digitalen Zeichensätzen (englisch Fonts). Es listet alle installierten Schriften und verhilft zu mehr Übersicht, indem zusammengehörende Schriften in Sammlungen zusammengefasst werden können. Jede Sammlung kann als Ganzes per Mausklick aktiviert oder deaktiviert werden. So erscheinen im Schriftmenü der Textverarbeitung immer nur die Zeichensätze, die man auch verwenden möchte.

Um im Schriftmenü aufzuräumen, legen Sie über «Ablage > Neue Sammlung» ein leeres Verzeichnis an. Dann ziehen Sie per Maus die selten oder nie gebrauchten Fonts aus der «Alle Schriften»-Liste in die «Abstellkammer» und deaktivieren diese über die gleichnamige Schaltfläche.

Gleich und gleich gesellt sich gern

Wie die Schriften organisiert werden, bleibt der Vorliebe des Anwenders überlassen: Wer möchte, sortiert nach optischen Gesichtspunkten und unterscheidet zwischen Zeichensätzen mit dekorativem, verspieltem, seriösem oder modernem Charakter. Genauso gut können Sammlungen nach Projekten oder Verwendungszweck einsortiert werden. Arbeiten mehrere Leute am gleichen Rechner, erlaubt das Programm Schriftsammlung, Fonts für jeden Benutzer separat zu installieren. Eine Schrift darf in mehrere Sammlungen aufgenommen werden.

Die Schriftsammlung hilft auch beim Einrichten von neuen Zeichensätzen im System. Dazu im Finder aufs Ikönchen der Schriftdatei doppelklicken und danach im Vorschaufenster auf die Schaltfläche «Installieren» klicken. Übrigens: Mac OS X akzeptiert auch viele Windows-Schriften. Sie lassen sich auf dem gleichen Weg installieren.

Unter Windows gibt es kein Systemprogramm fürs Font-Management. Unbenötigte Zeichensätze werden deaktiviert, indem man sie aus dem Schriftenordner des Systems entfernt. Legen Sie als Erstes einen Ordner für die überflüssigen Schriften an und öffnen Sie diesen. Klicken Sie dann in der «Systemsteuerung» auf «Schriftarten», und ziehen Sie per Maus die nicht gebrauchten Schriften in den neu angelegten Ordner. Achtung, Systemschriften nicht deaktivieren! Lassen Sie Dateien mit einem roten A-Ikönchen am ursprünglichen Ort, «Verdana», «Tahoma», «Courier», «Arial» und «Times New Roman».

Bei Windows hilft der Font Xplorer

Um aus dem Verkehr gezogene Schriften bei Bedarf schnell zu reaktivieren, hilft das kostenlose Windows-Programm Font Xplorer Lite. Es offeriert den Befehl «Tools > Load Fonts by Folder»: Mit ihm werden alle Schriften, die im gleichen Verzeichnis abgelegt sind, auf einmal geladen. Analog entfernt der Befehl «Unload Fonts by Folder» alle Schriften eines Ordners aus dem System. Font Xplorer ermöglicht somit ebenfalls ein simples Schriftenmanagement: Legen Sie für die Schriften, die Sie gemeinsam verwenden möchten, jeweils eigene Ordner an, und aktivieren bzw. deaktivieren Sie diese nach Bedarf per Font Xplorer.

Font Xplorer Lite (Freeware, 799 KB): www.moonsoftware.com/freeware.asp

Font Xplorer organisiert und informiert.

SCREENS TA

Schriftsammlung: Nur die wirklich benötigten Zeichensätze aktivieren.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 27. Oktober 2003

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