Neue Features, alte Fussangeln

Von Matthias Schüssler

Die in Windows eingebaute Wiedergabesoftware für Multimedia-Inhalte ist gratis, mit vielen nützlichen Funktionen ausgestattet und trotzdem nicht sonderlich beliebt. Auf Datenschutz bedachte Anwender kritisieren den Media Player, weil er Informationen über die gespielten Musik- und Videotitel an Microsoft übermittelt. Wenig Gegenliebe erfährt Microsofts Bestreben, eigene Standards durchzudrücken.

Es gibt gute Gründe, dem Media Player die kalte Schulter zu zeigen. Microsoft auf alle Fälle macht den Verzicht schwer: Version 9 bringt durchdachte Funktionen.

Ein echtes Highlight sind die Organisationsmöglichkeiten: Via «Medienbibliothek» ergänzt man Songs und Videos mit Zusatzinfos, um sie nach vielen Kriterien katalogisieren und auswählen zu können. Über die Funktion «Albuminformationen suchen» müssen Angaben wie Titel einer CD, Erscheinungsjahr oder Genre nicht von Hand erfasst werden, sondern lassen sich via Internet der Musiksammlung hinzufügen. Die Abbildung des Plattencovers und eine (selbst zu vergebende) Bewertung runden die Möglichkeiten ab.

Rund 120 neue Features bietet der Media Player: Wer gern einen lückenlosen Musikteppich auslegt, kann Titel in der Playliste sanft überblenden, und angehende Super- oder Popstars prägen sich die Lyrics mit den «synchronisierten Songtexten» ein: Via Untertitel erscheinen diese im richtigen Augenblick.

Media Player (je nach OS 9 bis 12 MB) ist gratis, doch nicht umsonst: Nur mit Windows XP gibt es den ganzen Funktionsumfang, und wer sich für ihn entscheidet, stärkt Microsofts Multimediastrategie.
www.windowsmedia.com

Mini: Player in der Taskleiste.

SCREENS TA

Maxi: Die Ordnung in der Plattensammlung war nie grösser.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 13. Januar 2003

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