Pinseln auf Computerleinwand
Corels neues Label Procreate lanciert mit Painter 7 das erste Programm.
Von Matthias Schüssler
Keine Spur von Sommerferien bei der Corel Corporation in Ottawa: Die Kanadier machen momentan fast täglich auf sich aufmerksam. Am Montag vor einer Woche teilte das Softwareunternehmen mit, per Aktientausch im Wert von rund 32 Millionen US-Dollar den texanischen Konkurrenten Micrografx zu übernehmen. Und an der Macworld Expo stellte das Unternehmen Painter 7 vor; nebst Bryce (siehe TA vom 9. 7.) ein weiteres Produkt, das Corel im Frühjahr 2000 von MetaCreations übernommen hat.
Neues Label für neue Zielgruppe
Painter 7 erscheint als erstes Programm unter dem Label Procreate. Es versammelt künftig die Produkte für die professionellen Anwender, die der Marke Corel skeptisch gegenüberstehen, weil sie sie mit überladenen Grafik-Spielzeugen für den Heim- und Office-Markt in Verbindung bringen.
Painter ist eher Malsoftware denn Bildbearbeitung. Sie erlaubt das Arbeiten mit einem überaus realistisch wirkenden Pinselwerkzeug. In der neuen Version steht erstmals Wasserfarbe zur Verfügung: «Diese Technologie ist so realistisch, dass man Farbtröpfchen ineinander verlaufen sieht», schwärmt Chefentwickler Ian LeGrow in der Pressemeldung. Neben der Wasserfarbe lassen sich in der demnächst erscheinenden Version auch Aquarellfarben und Tinte auftragen – am besten mit einem auf dem Grafiktablett geführten digitalen Stift. Dieses Eingabegerät reagiert präziser als eine Maus und gibt an die Software weiter, mit wie viel Druck der Künstler seine Striche führt. Angerührt wird die digitale Farbe über diverse, bedauerlicherweise nicht sehr übersichtliche Optionsfenster.
Painter 7 für Macintosh (Mac OS X wird unterstützt) und Windows. Preise: ca. 860 Franken (Vollversion), ca. 350 Franken (Update). Infos: www.procreate.com
SCREEN TA
Windows-Look oder Aqua-Schick: Painter 7 gibts für beide Plattformen.