Heimcomputer schnell und zuverlässig sichern

Datensicherung ist eine lästige, aber unverzichtbare Pflicht. Mit PowerQuests «DriveImage» steht eine Backup-Anwendung zur Verfügung, die Windows NT und Windows 95 gleichermassen zuverlässig sichert und besonders gut mit Wechselplatten-Laufwerken, und CD-Brennern kooperiert.

Von Matthias Schüssler. Viele kommerziell äusserst erfolgreiche und bei Anwendern beliebte Anwendungen gehen auf Shareware-Programme zurück. So auch «DriveImage» von PowerQuest. DriveImage funktioniert nach demselben Prinzip wie das Shareware-Programm «HDCP» (Ausgabe 97-5). Der Clou bei dieser Art von Backup-Programmen: Die Sicherung wird unabhängig vom Betriebssystem partitionsweise durchgeführt.

Dies hat wesentliche Vorteile: Es entstehen keine Probleme mit inkompatiblen Dateisystemen. Lange Dateinamen von Windows 95 werden ohne Murren gesichert. Viele Backup-Anwendungen haben Schwierigkeiten mit offenen Dateien und Systemkomponenten. Diese können nicht mitgesichert werden, da ein laufendes Windows Zugriff darauf verwehrt. Auch Partitionen von Windows NT im NTFS-Dateisystem stellen für DriveImage kein Hindernis dar. Partitionen werden tadellos erkannt und vollständig gesichert. Die Liste der unterstützen Partitionierungsformate ist bis auf wenige «Exoten» vollständig (neue Version 2 von Drive-Image): FAT, FAT32 (Windows 98/Windows 95 OSR2), NTFS, und HPFS (OS/2), weiter Linux, UNIX und NetWare.

Sicherung auf Wechselmedien

DriveImage kopiert den Inhalt einer Partition sequentiell, allerdings ohne unbelegte Sektoren mitzukopieren. Diese «Laufwerk-Bilder» werden in eine einzelne grosse Datei gesichert, welche auf Festplatte, einem Wechselmedium oder im Netzwerk abgelegt werden kann. Diese Images lassen sich auch problemlos auf CD-ROMs brennen und von diesen Archiv-Silberlingen restaurieren. Somit eignet sich DriveImage hervorragend für Leute, die ein ZIP-, SyQuest oder JAZ-Laufwerk oder einen CD-Brenner ihr Eigen nennen. Streamer werden nicht direkt unterstützt, aber man kann natürlich eine Image-Datei mit der Streamer-Software auf Band sichern. Falls der Platz auf einem Medium nicht ausreicht, fordert DriveImage ein neues an. Theoretisch liesse sich die Festplatte sogar auf Disketten sichern – aber wer hat schon Lust, ein Wochenende lang «Disketten-Jockey» zu spielen?

Image-Dateien werden auf Wunsch von DriveImage komprimiert. Dabei stehen drei Kompressionsstärken zur Verfügung. Wenn Massenspeicher keine Mangelware ist, die Backup-Prozedur dagegen nur wenig Zeit beanspruchen darf, kann auf Kompression ganz verzichtet werden – dann geht’s wirklich wie der Blitz. Das Sichern einer Windows NT-Systempartition (Partition im NTFS-Format, rund 300 MByte Daten, Pentium II 266 und 64 MByte Arbeitsspeicher, Sicherung auf Iomega Jaz-Medium, zum Einsatz kam Version 1 von DriveImage) mit der grössten Kompressionsstufe knapp zwanzig Minuten, ohne Kompression ist sie in rund sechs Minuten erledigt.

Das Wiederherstellen eines Backups ist mit DriveImage buchstäblich ein Kinderspiel. Vorhanden sein muss eine Boot-Diskette. DOS 5 tut’s dafür voll und ganz, wenn die notwendigen Treiber in den Startdateien eingebunden sind. Das Laufwerk mit dem Backup muss schliesslich angesprochen werden können. Eine zweite Diskette enthält «DriveImage»; ganz luxuriös ist es, wenn man die Software gleich mit auf das Backup-Medium spielt. Der Diskettensatz kann mit dem Power-Quest Installationsprogramm erzeugt werden.

Restore-Zeit: Fünf Minuten

Nun reichen wenige Klicks, um das Image zurück auf die Partition zu spielen. Das oben erwähnte, stark komprimierte Windows NT-Backup ist so in knapp fünf Minuten Gesamtaufwand zurückkopiert und absolut funktionstüchtig. Auch «Laufwerk zu Laufwerk»-Kopien sind mit DriveImage möglich. Für die Replikation von Laufwerken sollte die «Professional»-Version von DriveImage gewählt werden; nur sie enthält die notwendigen Funktionen, um unterschiedliche Sektorgrössen abzugleichen.

Zwei dicke Nachteile hat diese Vorgehensweise allerdings. Dateien können nicht einzeln gesichert werden, sondern nur laufwerkweise. Auch die Windows-Auslagerungsdatei, die man nicht unbedingt gesichert haben möchte, kommt wohl oder übel mit. Immerhin verfügt Version 2.0 von DriveImage über die Möglichkeit, einzelne Dateien aus der Image-Datei zu restaurieren. Mit der Version 1.0 gilt: Alles oder nichts!

Zum zweiten verfügt DriveImage über keine «Verify»-Funktion. Falls beim Sichern ein Lesefehler auftritt, bleibt dieser unentdeckt. Ein Schönheitsfehler dieses ansonsten rundum geglückten Produkts.

Quelle: M+K Computer-Markt, Montag, 1. Juni 1998

Rubrik und Tags:

Metadaten
Thema: PowerQuest DriveImage
Nr: 213
Ausgabe: 98-7
Anzahl Subthemen: 1

Obsolete Datenfelder
Bilder: 1
Textlänge: 500
Ort:
Tabb: FALSCH