Einheitliche Ladekabel

Die EU schreibt USB-C vor

Den Vorschlag gab es schon länger, doch jetzt hat ihn der Rat der Europäischen Union gebilligt: Hersteller müssen zu Handys und Laptops einheitliche Ladekabel liefern – was das für Nutzerinnen und Nutzer bedeutet.

Matthias Schüssler

Die EU setzt dem Steckerwirrwarr ein Ende. Links ein iPhone-Kabel, rechts ein USB-C-Stecker.

Man kann nicht behaupten, dass das ein Schnellschuss war: Seit 2009 ist die EU dabei, die Techbranche auf ein einheitliches Ladekabel einzuschwören. Dieser Tage ist der definitive Entscheid gefallen: Im Oktober hat das EU-Parlament der neuen Richtlinie zugestimmt, und am Montag hat der Europäische Rat letztinstanzlich grünes Licht gegeben.

Die Hersteller werden verpflichtet, USB-C zum Laden der Geräte zu verwenden. Damit ist Schluss mit proprietären Steckern, die nur für ein einziges Gerät funktionieren. Stattdessen lassen sich alle Geräte mit dem gleichen Ladegerät mit Strom versorgen. Die Absicht der EU ist es, die Menge an Elektroschrott zu verhindern und die Situation für die Nutzer zu vereinfachen.

USB-C bis 2024 Pflicht, für Laptops bis 2026

Unter die Regel fallen neben den Mobiltelefonen auch Tabletcomputer, E-Book-Reader, Digitalkameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher und drahtlose Tastaturen und Mäuse, ferner mobile Spielkonsolen und Navis. Sie müssen bis Herbst 2024 mit USB-C ausgestattet sein. Die USB-C-Pflicht kommt auch für die Laptops, allerdings mit längerer Übergangsfrist: Die Regel gilt für sie erst ab Frühjahr 2026.

Mit diesem Entscheid des Europäischen Rats wird jener Stecker vorgeschrieben, der sich in den letzten Jahren ohnehin als Standard etabliert hat: USB-C wird heute in den meisten Handys, Tablets und Laptops verbaut, sodass sich für die meisten Nutzerinnen und Nutzer nichts ändert. Es ist anzunehmen, dass USB-C heute in jedem Fall einen guten Stand hätte – auch wenn die absehbare EU-Regelung sicherlich eine beschleunigende Wirkung hatte.

Apple hat Handlungsbedarf

Es gibt einen einzigen Hersteller, der Handldungsbedarf hat: Apple verwendet beim iPhone und bei einigen Zubehörteilen noch eine Eigenerfindung, nämlich den Lightning-Stecker. Er wurde 2012 mit dem iPhone 5 eingeführt und hat damals den breiten, dreissigpoligen Stecker abgelöst, der seit dem ersten iPhone zum Einsatz kam. Es ist anzunehmen, dass der Wechsel im nächsten Jahr mit dem iPhone 15 stattfinden wird, zumal viele der anderen Geräte bereits umgerüstet wurden: Die neuen iPads verwenden USB-C, ebenfalls die Ladeschale der Apple Watch und mit der Neuauflage der Apple-TV-Fernsehbox auch deren Fernbedienung.

Quelle: Newsnetz, Dienstag, 25. Oktober 2022

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