Ellikon an der Thur: Gemeindeversammlung am 9. Dezember im Gemeindesaal im Schulhaus «Bürgli»

Steuerfuss soll steigen

Wenn die Versammlung am 9. Dezember dem Antrag des Gemeinderates folgt, werden die Steuern 1995 in Ellikon an der Thur steigen: Der Steuerfuss des politischen Gutes soll von 37 auf 39 Prozent erhöht werden, die Oberstufenschulpflege beantragt eine Erhöhung um ein auf 21 Prozent. Der Gesamtsteuerfuss läge damit bei 138 Prozent mit Reformiertem, und auf 140 Prozent mit Katholischem Kirchengut.

(msc) Der Gemeinderat versucht’s nochmals: Schon vor einem Jahr hatte er eine Steuerfusserhöhung von 37 auf 39 Prozent durchzubringen versucht, doch die Versammlung hatte die Unumgänglichkeit einer Steuererhöhung nicht eingesehen und den Antrag abgelehnt. Der Steuerfuss war damals trotzdem gestiegen – die Primar , Oberstufenschulpflege und die Evangelischen Kirche hatten ihre Sätze heraufsetzen können, insgesamt ein Mehr von 5 auf 135 Prozent.

«39 Prozent unumgänglich»

Der Voranschlag 1995 der laufenden Rechnung und der Investitionsrechnung zeigt eine restriktive Budgetierung des Gemeinderates: Die Aufwendungen konnten im Vergleich zum Vorjahr um 190 000 Franken auf 2 925 000 Franken gesenkt und die Erträge um 43 000 Franken auf 2 433 000 Franken angehoben werden; bei ebenfalls gesteigerten Steuereinnahmen kann so der Finanzplan einen Aufwandüberschuss von 176 000 Franken ausweisen vor einem Jahr hatte dieser noch 436 000 Franken betragen. Dass aber trotz dem massiven Rückgang der Abschreibungen (von 214 000 auf 45 000 Franken) und einem Verringerung der Investitionen noch immer ein Aufwandüberschuss vorhanden sei, zeige, dass die Steuererhöhung von 2 Prozent unumgänglich sei, erklärt, Gemeindeschreiber Marcel Jung. Man hätte sich in der Behördenkonferenz im Anschluss an die damalige Gemeindeversammlung mit dem Ausgang der Abstimmungen befasst, und sei zum Schluss gekommen, die notwendigen Erhöhungen halt in zwei Schritten durchzuführen. Die vorgeschlagene Aufgliederung des Steuerfusses, über die die Stimmberechtigten am 9. Dezember im Gemeindesaal im Schulhaus «Bürgli» entscheiden können: Politisches Gemeindegut 39 Prozent (+2), Primarschulgut 63, Oberstufenschulgut 21 (+1), Evangelisch-Reformiertes Kirchengut 15 Prozent, Römisch-Katholisches Kirchengut 17 Prozent.

Weiteres Traktandum der Politischen Gemeindeversammlung ist die Genehmigung der revidierten Bau und Zonenordnung mit dem Zonenplan, überdies werden die Jungbürger und Jungbürgerinnen des Jahrgangs 1976 unter den Stimmberechtigten willkommen geheissen.

Grösserer Aufwandüberschuss

Der Voranschlag der Primarschulgemeinde sieht bei einem Aufwand von 1 187 000 Franken und einem Ertrag von 1 153 000 Franken einen Aufwandüberschuss von 34 200 Franken vor (1993: 10 300 Franken). Weiter werden die Stimmberechtigten über einen Bauabrechnung zu befinden haben. Die Heizungssanierung in der Turnhalle Bürgli überschritt den Kredit um 2,2 Prozent kostet in der definitiven Abrechnung 35 768 Franken. Des weiteren stehen die abgeänderten Entschädigungsansätze, welche aus der Auflösung der Frauenkommission und aus der Aufstockung von 5 auf 7 Schulpflegern resultieren, zur Diskussion.

Evangelische Kirchgemeinde

Der Voranschlag 1995 der evangelischen Kirchgemeinde rechnet bei einem Aufwand von 288 000 Franken knapp soviel Ertrag mit einem Aufwandüberschuss von lediglich 300 Franken. Allerdings bewegt sich der Steuerfuss mit unverändert 15 Prozent noch immer am Limit des Kantons. Die Kirchgemeindeversammlung wird für René Wild ein Ersatzmitglied in die RPK zu wählen haben, da das Gesetz zwingend vorschreibt, dass alle fünf Mitglieder evangelischer Konfession sein müssen.

Eine halbe Stunde vor der Gemeindeversammlung, um 19 Uhr 30, findet die Versammlung der Bürgergemeinde statt, welche über das Einbürgerungsgesuch eines österreichischen Staatsangehörigen zu befinden haben wird

Quelle: Der Landbote, Freitag, 2. Dezember 1994

Rubrik und Tags:

Metadaten
Thema: Vorschau Gemeindeversammlung
Nr: 73
Ausgabe: 94-282
Anzahl Subthemen:

Obsolete Datenfelder
Bilder: 0
Textlänge: 162
Ort:
Tabb: FALSCH