Ellikon an der Thur: Gemeindeversammlung findet nächsten Freitag statt

Steuerfuss von 116% auf 122%

Hauptsächlich finanzpolitische Geschäfte erwarten die Elliker Stimmberechtigten nächsten Freitag an der Gemeindeversammlung: Neben diversen Bauabrechnungen wartet der Voranschlag 1994 auf den Segen des Souveräns. Er bringt eine Steuerfusserhöhung von 116 auf 122 Prozent. Überdies unterbreiten die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde, die Schulgemeinde und die Politische Gemeinde die neuen Gemeindeordnungen der Versammlung.

(msc) Es ist eine geballte Ladung von Zahlen, mit der sich die Elliker und Ellikerinnen mit dem Jahrgang 1975, die sich am nächsten Freitag zum ersten Mal an eine Gemeindeversammlung wagen, konfrontiert sehen werden. Im Rahmen ihrer Jungbürgerfeier werden die 18jährigen an der kommenden Gemeindeversammlung offiziell im Kreis der Stimmberechtigten aufgenommen und hoffentlich von der Zahlenflut nicht gleich von einer weiteren, aktiven Teilnahme am politischen Leben abgeschreckt.

Eine der Zahlen, welche der Gemeindepräsident Rudolf Winkler der Versammlung unterbreiten wird, ist 436 000. Sie bedeutet Franken und ist der aus dem Eigenkapital zu deckende Aufwandüberschuss der laufenden Rechnung, welcher den Gemeinderat veranlasst, für 1994 eine Steuererhöhung des politischen Gutes um zwei auf 39 Prozent vorzuschlagen.

Neue Gemeindeordnung

Weiter haben die Stimmberechtigten über die neue Gemeindeordnung zu befinden. Der Neuentwurf, welcher alle drei Güter umfasst und bereits an die Haushaltungen verteilt wurde, wurde nötig, weil die bisherige Gemeindeordnung nicht mehr in allen Teilen heutigen Anforderungen entspricht. Insbesondere soll der finanzielle Spielraum der Behörden erhöht werden.

Schulpflege: 7 Mitglieder?

Auch die Primarschulgemeinde beantragt eine Erhöhung des Steuerfusses von 61 auf 63 Prozent, weil der Steuerkraftausgleich des Kantons in diesem Jahr tiefer ausfallen wird und zudem die Kostenbeteiligung des Staates an der Lehrerbesoldung zurückgeht. Wichtigste Neuerungen in der Gemeindeordnung der Primarschule sind die Aufhebung der bisherigen Spezialaufsicht im Handarbeits und Haushaltungsunterricht für Mädchen und die Auflösung der Frauen und Kindergartenkommission. Weil die Schulpflege die Arbeit der aufgelösten Kommissionen übernehmen muss, unterbreitet sie der Versammlung den Antrag, die Mitgliederzahl auf 7 Mitglieder aufzustocken.

Für die Fassadensanierung und den Ausbau der Einzimmerwohnung im Dachgeschoss des Kindergartens beantragt die Schulpflege einen Kredit von 170 000 Franken.

Auch die Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde braucht 1994 mehr Geld: Mit der Festsetzung des Steuerfusses auf 15 Prozent ist die Kantonslimite erreicht.

Steuerkraftausgleich nur bei höherem Steuerfuss

Der Kanton zahlt 1994 nur noch Steuerkraftausgleich an Gemeinden mit einem Steuerfuss über 118 Prozent (Vorjahr: 112%). Da Ellikon einen bedeutenden Betrag aus dem Ausgleichsfonds der Zürcher Gemeinden bezieht, kann der diesjährige Steuersatz von 116 Prozent nicht gehalten werden.

Bei Zustimmung der Gemeinde zum Voranschlag 1994 und zu den Steuerfüssen der einzelnen Güter werden die Elliker 1994 mit einem Steuerfuss von 122 Prozent zu rechnen haben, mit evangelisch-reformiertem Kirchengut 137, bei römisch-katholischem Kirchengut 139 Prozent.

Die Gemeindeversammlung beginnt um 20 Uhr und findet im Gemeindesaal im Schulhaus «Bürgli» statt.

Quelle: Der Landbote, Mittwoch, 8. Dezember 1993

Rubrik und Tags:

Metadaten
Thema: Gemeindeversammlung (Vorschau)
Nr: 50
Ausgabe: 93-285
Anzahl Subthemen:

Obsolete Datenfelder
Bilder: 0
Textlänge: 183
Ort:
Tabb: FALSCH