Digitaler Frühlingsputz

So löschen Sie Apps, die Sie nicht mehr brauchen

Selten oder nie verwendete Programme belegen Speicherplatz. Sie sind auch ein unnötiges Risiko, weil sie Sicherheitslücken haben können und uns Usern hinterherschnüffeln.

Matthias Schüssler

Während der Roboter die Wohnung saugt, ist Zeit, überflüssige Apps zu löschen.

Viele Nutzerinnen und Nutzer halten auch einen digitalen Frühlingsputz ab: Statt Wischmob und Seifenwasser kommen Reinigungs­programme zum Einsatz. Sie versprechen mehr Tempo und Stabilität, wenn das Betriebssystem ordentlich durchgeschrubbt wird. Allerdings sind die Resultate meist so bescheiden, dass sich der Aufwand nicht lohnt. Denn während selbstreinigende Backöfen nicht immer überzeugen, sind Handys, Tablets und Computer inzwischen recht gut darin, sich selbst sauber zu halten.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Es lohnt sich, ein- oder zweimal pro Jahr nach nicht mehr benötigten Apps Ausschau zu halten und diese zu löschen. Das räumt Speicherplatz frei – was aber nicht der entscheidende Grund ist. Wichtiger ist, dass Software, die installiert, aber nicht benutzt wird, ein unnötiges Risiko darstellt: Jedes Programm kann Sicherheitslücken aufweisen, die das System angreifbar machen. Und es gibt Apps, die uns tracken, selbst wenn sie nur selten zum Einsatz kommen.

Ein erfreulicher Nebeneffekt ist zudem mehr Übersicht im Startmenü bzw. auf dem Homescreen. Aber wie lässt sich am einfachsten herausfinden, welche Apps schon länger nicht mehr benutzt worden sind?

iPhone und iPad aufräumen

Bei Apple-Geräten erscheint in den Einstellungen unter «Allgemein > iPhone-/iPad-Speicher» nach einer mehr oder weniger langen Wartezeit eine Liste der installierten Apps. Sie zeigt für jede aufgeführte App an, wann diese zum letzten Mal verwendet worden ist. Leider ist sie nach Grösse statt nach Verwendung sortiert, was die Suche nach den Auslaufmodellen etwas umständlich macht: Anhand der Jahreszahl sehen Sie aber schnell, welche Apps seit ein, zwei Jahren oder länger unbenutzt sind.

iPad und iPhone zeigen den Speicherbedarf der installierten Apps plus das Datum ihrer letzten Verwendung.

Wenn Sie einen solchen Eintrag antippen, erscheint eine Infoseite, über die Sie die App entweder löschen oder auslagern können. Beim Auslagern bleiben Nutzerdaten und Konfiguration erhalten, sodass Sie bei einer Neuinstallation mit dem alten Stand weitermachen können.

Android-Telefone entrümpeln

Bei Android hängt es von der Version des Betriebssystems und auch vom Hersteller und Telefonmodell ab, wie Sie die nicht verwendeten Apps aufspüren. Bei Android 13 in der Standardvariante werden selten benutzte Apps automatisch gestoppt. Welche das sind, ist unter «Apps > Nicht verwendete Apps» ersichtlich.

Android sortiert die Liste der Apps nach der letzten Verwendung; so sind ungenutzte schnell gefunden.

Bei allen neueren Versionen hilft die Files-App weiter: In der Rubrik «Bereinigen» finden Sie nebst anderen Aufräummethoden auch den Eintrag «Nicht verwendete Apps löschen». Wenn Sie oben rechts aufs Sortiersymbol tippen, können Sie diese Liste nach Grösse, aber auch «Älteste zuerst» sortieren: So stehen die am längsten unbenutzten Apps zuoberst. Sie versehen die nicht mehr benötigten mit einem Häkchen und können die dann in einem Rutsch entfernen.

Windows bereinigen

Windows hält in den Einstellungen bei «System > Speicher» den Punkt «Bereinigungsempfehlungen» und hier unter anderem die Liste «Nicht verwendete Apps» bereit. Die ältesten Apps erscheinen da zuoberst, und Sie können sie markieren und dann bereinigen, also löschen.

Windows mit der Aufzählung der nicht verwendeten Apps: Die ist praktisch, zeigt aber nur die Store-Apps an.

Einen Nachteil hat die Sache: Windows listet nur Apps auf, die aus dem Store geladen wurden. Software, die Sie selbst heruntergeladen und installiert haben, ist hier nicht aufgeführt. Um Letztere aufzuräumen, kommen Sie nicht umhin, sich in den Einstellungen bei «Apps» unter «Installierte Apps» die Liste durchzusehen. Sie können diese zwar nicht nach der letzten Benutzung, aber immerhin nach dem Datum der Installation sortieren. So sehen Sie am unteren Ende der Aufzählung, welche Apps schon lange vorhanden und nicht mehr aktualisiert worden sind: Dort ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, auf Überflüssiges zu stossen.

Das ist die vollständige Liste mit allen Apps, die aber nur anzeigt, wann das letzte Update installiert worden ist.

Eine kleine Warnung: Bei Windows ist der Zweck nicht für jede App ersichtlich. Falls Sie bei einzelnen Einträgen nicht wissen, wozu sie dienen, lassen Sie sie besser intakt.

Mac sauber machen

Beim Mac in der neuesten Version 13 (Ventura) werden Sie in den Einstellungen unter «Allgemein > Speicher» fündig. Bei älteren Versionen klicken Sie stattdessen im Apfel-Menü auf «Über diesen Mac» und dann auf «Speicher». Sie gelangen in beiden Fällen zu einer Gesamtschau von Empfehlungen, wie Sie Speicherplatz freischaufeln. Über «Programme» liefert Ihnen der Mac eine Liste der installierten Anwendungen, die Sie nach Grösse oder auch nach «Letzter Zugriff» sortieren. Auf diese Weise sehen Sie sofort Löschkandidaten, die Sie über die Schaltfläche unten rechts auch sogleich beseitigen.

Beim Mac kommen in der nach Zugriff sortierten Liste diverse Altlasten zum Vorschein, die auf neueren Computern noch nicht einmal mehr ausführbar sind.

Quelle: Newsnetz, Donnerstag, 27. April 2023

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