Besser arbeiten mit einem zweiten Bildschirm

Tipps fürs Homeoffice Das Arbeitenzu Hause wird uns erhalten bleiben, auch wenn die Pandemie vorbei ist. Ein zusätzlicher Monitor ist kein Luxus, sondern macht die Bildschirmarbeit auch produktiver und ergonomischer.

Matthias Schüssler

Warum ein zweiter Monitor?

Auch wenn man sich wie ein Börsenhändler oder ein Fluglotse vorkommt: Ein zweiter Monitor ist kein Luxus, vor allem für die regelmässige Bildschirmarbeit. Das gilt sowohl für die Arbeit am Laptop als auch am stationären PC.

Beim portablen Computerverhilft Ihnen der externe Bildschirm – vor allem auch in Kombination mit einer drahtlosen Tastatur und Maus – zu einer angenehmeren und auf Dauer auch gesünderen Körperhaltung, weil Sie sich weniger beugen müssen.

Eine Alternative ist ein Notebookständer, der den Bildschirm angenehmer positioniert – ideal ist, wenn die Bildschirmoberkante leicht unter der Sichtlinie liegt. Hierzu benötigen Sie externe Tastatur und Maus.

Am stationären PC steigert der zweite Bildschirm Ihre Produktivität. Wenn Sie normalerweise in zwei Anwendungen arbeiten, können Sie diese auf je einem Bildschirm platzieren und es sich ersparen, ständig hin und her wechseln zu müssen.

Wäre ein grosser Monitor nicht praktischer?

Eine Alternative zum Zweitbildschirm ist ein besonders breiter Monitor. Da gibt es Modelle mit einem Seitenverhältnis von 3:1 oder mehr: Bildschirme, die mehr als dreimal so breit wie hoch sind: Das ist viel Platz, doch für manche ungewohnt. Und einige dürften Mühe haben, den Cursor wiederzufinden.

Ob zwei Bildschirme oder ein Riesenmonitor ist Geschmacksache. Separate Monitore lassen sich freier platzieren. Sie können den vorhandenen Bildschirm weiter nutzen, manche Anwender finden den Umgang mit den Fenstern auf getrennten Displays einfacher.

Worauf kommt es beim Kauf an?

Im Fachhandel sind Hunderte Modelle erhältlich, mit Preisen von hundert bis deutlich über tausend Franken. Die zwei wesentlichen Punkte sind Grösse und Auflösung: 24 Zoll Bildschirmdiagonale sind ein guter Richtwert.

Solche Monitore haben typischerweise eine Full-HD-Auflösung (1920 auf 1080 Pixel). Die nächstgrössere Klasse sind die 27-Zoll-Monitore, die üblicherweise 2560 auf 1440 Bildpunkte verwenden.

Ein Schlagwort ist auch Hi-DPI: Bei solchen Monitoren gibt es auf eine bestimmte Fläche mehr Bildpunkte und damit eine schärfere Anzeige. Es braucht aber scharfe Augen, damit man den Unterschied überhaupt wahrnimmt. Vor allem braucht es auch leistungsfähigere Hardware, vor allem eine gute Grafikkarte. Bevor Sie in einen solchen Monitor investieren, stellen Sie sicher, dass Ihr PC beziehungsweise Ihr Laptop dem auch gewachsen ist. Da das nicht immer klar aus dem Handbuch hervorgeht, fragen Sie notfalls beim Supportdienst des Herstellers nach.

Ein gebogenes Display (Curved) bringt für den klassischen Einsatz nichts. Achten Sie aber darauf, dass der Bildschirm entspiegelt ist. Auch ein höhenverstellbares oder neigbares Modell macht das Arbeiten flexibler. Besonders angenehm ist die Befestigung an einem Monitorarm, mit dem man den Bildschirm wegrücken kann.

Die Pivot-Funktion bedeutet, dass sich der Bildschirm vom Quer-ins Hochformat drehen lässt. Das bietet aber nur dann einen echten Vorteil, wenn man in gewissen Anwendungen hochformatige Seiten layoutet.

Wie klappt es mit dem Anschliessen?

Wichtig sind die passenden Anschlüsse beim Monitor: Es gibt diverse Standards, HDMI, Display Port, DVI, USB-C oder Thunderbolt. Ideal ist eine direkte Verbindungsmöglichkeit, in vielen Fällen hilft ein Verbindungskabel oder ein Adapter weiter.

Wenn Sie etwa ein Macbook mit USB-C-Ausgängen an einen Monitor mit HDMI-Eingang anschliessen möchten, dann ermöglicgt dies ein USB-C-Dock mit HDMI-Port. Falls Sie unsicher sind, welcher Monitor passt, sollte der Support des Computerherstellers weiterhelfen können. Die derzeit gebräuchlichsten Anschlüsse sind HDMI und USB-C.

Wie nutzt das Betriebssystem den zweiten Bildschirm?

Wenn Sie zwei Monitore betreiben, ermöglicht Ihnen das Betriebssystem diverse Konfigurationsmöglichkeiten. Bei Windows erscheint beim Drücken der Windows-Taste und P das Dialogfeld «Projizieren», das verschiedene Modi anbietet: Sie können nur einen von beiden Monitoren verwenden oder das Bild auf beide duplizieren, was allerdings für Beamer-Präsentationen gedacht ist. Mit der Option «Erweitern» dehnen Sie den Desktop auf den zweiten Monitor aus. In den Einstellungen bei «SystemAnzeige» definieren Sie, auf welche Seite der Desktop erweitert werden soll, abhängig davon, ob der zweite Monitor rechts oder links vom ersten steht.

Beim Mac findet sich die entsprechende Konfiguration in den Systemeinstellungen bei «Monitore». Über «Anordnen» legen Sie fest, auf welche Weise der Computer den zweiten Bildschirm nutzt.

Wie Sie ein iPad oder ein anderes Tablet als Monitor einsetzen können, erfahren Sie in der Onlineversion des Artikels.

Wenn man sich für einen zweiten Monitor entschieden hat, sollte man vor einem Kauf abklären, dass der Computer kompatibel ist und die richtigen Anschlüsse hat. Foto: Keystone

Quelle: Tages-Anzeiger, Mittwoch, 24. März 2021

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