Patentrezept-Hitparade 2020
Die besten Digital-Tipps des Jahres
In der Hitparade der zehn beliebtesten Videos von 2020 tauchen viele Apple- und Smartphone-Tricks auf, doch auf Platz 1 steht überraschenderweise ein Windows-Thema.
Matthias Schüssler
Navigation und Smartphone-Sicherheit waren für die Leser besonders wichtig.
Am Ende des Jahres werfen wir einen kritischen Blick auf die Einschaltquoten bei unserer Videorubrik «Digitale Patentrezepte»: Was hat Ihnen gefallen – und was nicht?
Die Auswertung ist auch heuer wieder eindeutig: Wenn Aktualität auf handfeste Information trifft, dann stossen die Videos auf das grösste Interesse.
Trotzdem war es eine mittelgrosse Überraschung, dass sich das erfolgreichste Video von diesem Jahr nicht etwa unsere Tipps rund ums Homeoffice oder die Swiss-Covid-App gedreht hat. Es stand noch nicht einmal das iPhone im Zentrum – dabei sind es in aller Regel die Beiträge zu Apple-Produkten, die alle Publikumsrekorde brechen.
Doch nicht in diesem Fall: Das Video vom Mai zu den Neuerungen in Windows 10 ist die Nummer eins im zu Ende gehenden Jahr: Diverse kleine Verbesserungen summieren sich zu einem nützlichen Update; war damals unser Fazit.
Eine grosse Erneuerung im Betriebssystem steht an.
Nur knapp abgeschlagen auf Platz zwei landet in unserer Jahreshitparade das Video zu den Trackingfunktionen in den Apps.
Das hingegen ist keine Überraschung – denn während es ein offenes Geheimnis ist, dass im Web wie wild Nutzerdaten gesammelt werden, ist es viel weniger Nutzern bewusst, dass auch die App-Hersteller alles tracken, was irgendwie möglich ist. Und auch wenn es bislang nur wenig Abhilfe gibt, so erklärt unser Video doch, wie sich diese Neugierde zumindest ein bisschen eindämmen lässt.
So verhindern Sie, dass Ihre Apps Sie ausspionieren.
Die Platzierung auf Platz drei des Siegertreppchens ist ebenfalls kein sonderlicher Paukenschlag. Es geht in diesem Video um einen Vergleich der Karten-Apps von Google und Apple. Sogar in einem Jahr wie 2020, das die meisten von uns im eigenen Land und in der näheren Umgebung verbracht haben, bleibt die Navigation eine Kardinalsfunktion des Smartphones.
Abgesehen davon ist es spannend zu sehen, wie es Apple in den letzten Jahren geschafft hat, zum Rivalen aufzuschliessen – wo 2012 Google einen scheinbar uneinholbaren Vorsprung hatte.
Google Maps oder Apple-Karten: Wer ist besser?
Auf Platz vier landet ein klassisches Servicethema: Die Smartphone-Sicherheit. Sie ist nicht der absolute Publikumsrenner, weil der Schutz von Gerät und Daten einen Extraaufwand erfordert, auf den wir alle am liebsten verzichten würden – denn wäre es in einer idealen Welt nicht so, dass sich Telefone und Tablets ganz allein gegen Hacker und Datendiebstähle absichern?
Doch unsere Leserinnen und Leser sind verantwortungsbewusst genug, sich auch mit diesem eher lästigen Thema auseinanderzusetzen.
So bleibt das Smartphone sicher.
Platz fünf geht an ein überaus populäres Thema, nämlich an die Smartphone-Fotografie. In unserem Video bekommt das allerdings einen futuristischen Dreh – und wir lehnen uns mit der Behauptung aus dem Fenster, dass es hier die Zukunft der Fotografie zu sehen gebe. Denn die vorgestellte App führt schon während der Aufnahme so aufwendige Bildbearbeitungen durch, dass quasi in Echtzeit fotografische Kunstwerke entstehen. Das ist nicht ganz so handfest wie die meisten unserer Videos – aber faszinierend genug für eine gute Platzierung in der Jahreshitparade.
Die Zukunft der Fotografie ist da.
Auf Platz sechs findet sich wiederum ein Thema aus der Welt von Microsoft und Windows 10. Es geht um den Browser Edge, der komplett umgebaut und im Juni neu lanciert worden ist. Microsoft entwickelt sein Internetprogramm nun als Variante von Google Chrome.
Und das ist kontrovers. Ist es das Eingeständnis, dass Microsoft selbst nicht in der Lage ist, erfolgreich einen eigenen Browser zu entwickeln? Oder ist es ein pragmatischer Entscheid, den es dem Konzern erlaubt, seine Ressourcen sinnvoller zu investieren als in eine fruchtlose Rivalität zu Google? Eine endgültige Antwort auf diese Fragen wissen wir im Video auch nicht – aber wir wissen, wo die Stärken und die Schwächen des neuen Edge-Browsers liegen.
Microsoft wagt mit seinem Browser einen Neuanfang.
Noch ein Neuanfang auf Platz sieben: Im Video von Anfang November geht es um Apples Betriebssystem Big Sur. Das hat nicht nur eine neue Optik bekommen, sondern kann nun – zumindest auf den ganz neuen Mac-Modellen mit Apples eigenem M1-Prozessor – auch iPhone- und iPad-Apps ausführen.
Doch sosehr man sich auch über die frische neue Optik freuen kann, so viel Kritik bleibt auch an Apple hängen, weil allzu viele Fragen offenbleiben: Was heisst die Neuerung für die Softwareentwickler? Und plant Apple mittelfristig eine Verschmelzung der Systeme für den Mac und das iPad – und falls ja: Wann werden wir Anwender davon erfahren?
Apples neues Mac-System: Attraktiver Look und viele Fragezeichen.
Auf Platz acht folgt ein weiteres Apple-Thema: Das Video erklärt, wie man sich seinen Homescreen am besten organisiert – ob man nun penibel Ordnung hält oder das kreative Chaos pflegt. Es gibt zehn Tipps und ein bisschen Kritik – nämlich daran, dass sich an der grundlegenden Funktionsweise des Homescreens seit dem allerersten iPhone nichts Wesentliches geändert hat.
Zehn Tricks für einen anständigen Homescreen.
Bei Platz neun ist eine interessante Erkenntnis fällig: Unsere Leserschaft ist den mobilen Geräten, also Smartphone und Tablet, überhaupt nicht abgeneigt. Doch das klassische Computing erfreut sich ungebrochener Beliebtheit: Die drei Tipps, die in diesem Video zu sehen sind, hätten in ähnlicher Form schon vor zwanzig Jahren Thema eines Beitrags im Digitalressort sein können.
Das heisst aber nicht, dass die Zeit stehen geblieben wäre: Für die drei Alltagsärgernisse, um die es in diesem Video geht, halten die aktuellen Versionen von Windows und Mac viel eleganter Abhilfe bereit, als es bei Windows 98 und Mac OS 9 der Fall gewesen ist.
Drei lästige Mac- und Windows-Probleme – und wie Sie diese beheben.
Auf Platz zehn findet sich noch ein Windows-Thema: Es geht um ein altes Manko, das Microsoft mit den letzten Versionen endlich ausgebügelt hat. Es gibt im Betriebssystem nun eine App für digitale Fotos, die diesen Namen auch verdient: Die App hilft dabei, die Aufnahmen zu verwalten und zu organisieren. Sie taugt zumindest für einfachere Nachbearbeitungen. Und sie kümmert sich auch ums bewegte Bild. Und das zu demonstrieren, konnten wir uns in diesem «Patentrezept»-Video nicht verkneifen.