Der Kopfhörertest

Den passenden Stöpsel für jede Ohrmuschel

Kopfhörer gibt es für alle möglichen Situationen, aber welche sind bequem, klingen gut und reduzieren die Aussengeräusche am besten? Die Übersicht der Digitalredaktion.

Matthias Schüssler, Philippe Zweifel, Rafael Zeier

Guter Sound beim Dauerlauf

Die Bose Sport Earbuds (189 Franken) sind für den Sport konzipiert: Nicht nur fürs Joggen, sondern gemäss Hersteller auch fürs Velofahren, Wandern, Radfahren, Yoga und fürs Training im Fitnesscenter. Doch man muss einen gehörigen Vertrauensvorschuss leisten, um sie für den Sport nach draussen zu nehmen. Die Earbuds sind nämlich True-Wireless-Modelle. Das heisst, dass sie komplett ohne Kabel auskommen. Die beiden Kapseln werden nur durch die Silikonaufsätze im Ohr festgehalten, was die Frage aufwirft: Halten die wirklich, wenn man mit einer Pace von 3,45 den Berghang herunterflitzt?

Meine Erkenntnis nach mehreren Stunden: Zumindest in meinen Ohren halten sie ausgezeichnet, sogar wenn der Schweiss tropft. Der Klang ist für die relativ kleinen Kapseln ausgezeichnet. Es gibt keine aktive Geräuschunterdrückung, was aber auch nicht nötig ist. Ein Transport- und Ladecase gehört dazu. Die grösste Schwachstelle sind die Akkus bei den Stöpseln selbst, die nicht für einen Marathon ausreichen. (schü.)

Obwohl kein Kabel sie festhält, bleiben diese Kopfhörer auch beim Rennen im Ohr. (Bei Selfies während des Joggens kann es aber passieren, dass einer rausfällt.)
Foto: Matthias Schüssler

Die Sport Earbuds werden mit Silikonkappen in drei Grössen geliefert. Die passende Grösse ist wichtig für den guten Halt.
Foto: Matthias Schüssler

Die Transportbox, in denen die Earbuds aufgeladen werden: Insgesamt bieten Box und Ohrstöpsel fünf Stunden Akkulaufzeit. Die Box wird via USB-C aufgeladen.
Foto: Matthias Schüssler

B&O feiert den Luxus

Mit diesem Kopfhörer feiert der Hersteller nicht nur den Luxus und den guten Klang, sondern auch sich selbst. Der Beoplay H95 steckt in einer Metallbox, die ihrerseits in einer Kartonschachtel steckt. Und bei beiden gibt es einen dezenten Hinweis auf die inzwischen 95-jährige Firmentradition des dänischen Herstellers Bang & Olufsen.

Für 900 Franken kauft man kein schnödes Instrument zum Musikkonsum, sondern einen Luxusgegenstand, gefertigt aus Aluminium, Titan, Lamm- und Rindsleder. Trotzdem sitzt er bequem auf dem Kopf – was bei den teuren Modellen nicht immer der Fall ist. Denn im Vergleich zu Plastik und Kunststoff haben die edlen Materialien den Nachteil, schwerer und manchmal unbequem zu sein.

Bleibt trotzdem die Frage: Lohnt sich diese Anschaffung, wenn es auch zum halben Preis Kopfhörer mit hervorragendem Klang gibt? Wenn man es sich leisten kann, dann ja: Denn im Duell mit meinem hervorragend klingenden WH-1000XM2 von Sony reproduziert der H95 meine Lieblingsmusik noch etwas luftiger und differenzierter. Weitere Pluspunkte sind die Verarbeitung und die aktive Geräuschunterdrückung plus die zeitgemässe Steuerung. Nachteil: Die App hat in unserem Test nicht funktioniert. (schü.)

Der Beoplay H95 bietet auch etwas fürs Auge.
Foto: Matthias Schüssler

Anders als viele moderne Kopfhörer, die sich beim Aufsetzen selbst einschalten, muss der Beoplay mit einem Schalter in Betrieb genommen werden. Vorteil: Der Knopf hat eine Bluetooth-Position, und die macht das Pairing mit dem Smartphone einfach.
Foto: Matthias Schüssler

Die Metallflächen aussen an den Muscheln sind berührungsempfindlich und nehmen auch Gesten zur Wiedergabesteuerung entgegen.
Foto: Matthias Schüssler

Mit diesem Kopfhörer inszeniert Bang & Olufsen auch die 95-jährige Firmentradition.
Foto: Matthias Schüssler

Links der Beoplay H95, rechts ein etwa halb so teurer Kopfhörer von Sony: Die Unterschiede liegen vor allem bei den verwendeten Materialien – doch auch bei der Tonqualität hört der Kenner kleine Unterschiede heraus.
Foto: Matthias Schüssler

Kopfhörer sind in allen denkbaren Ausführungen erhältlich, aber welche taugen wirklich etwas? 

Quelle: Newsnetz, Mittwoch, 18. November 2020

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