Snowden: «Apple verspielt den grössten Pluspunkt des iPhones»

Der Whistleblower kritisiert den Konzern für sein Entgegenkommen bei der iCloud in China. Plus: Smartphone-Verkäufe sind erstmals rückläufig.

Matthias Schüssler

Digital kompakt: 27. Februar 2018

+++ Snowden kritisiert Apple scharf +++ Die Smartphone-Verkäufe sind erstmals rückläufig +++ Tantiemen-Tricks bei Spotify +++ Social-Media-Plattform Vero setzt auf Authentizität

Snowden kritisiert Apple scharf. Apple lagert die Schlüssel für die chinesischen iCloud-Nutzer inzwischen in China. Diese waren bisher den USA vorbehalten. Gemäss einem Reuters-Bericht ist es daher nicht mehr nötig, dass chinesische Behörden sich an amerikanische Gerichte wenden müssen, um Informationen über iCloud-Nutzer zu erhalten, sondern sie können das über ihr eigenes Rechtssystem abwickeln. Das gefährdet die Sicherheit von Dissidenten, fürchten Menschenrechtsorganisationen. Edward Snowden kritisiert Apple hart für diesen Entscheid: Apple habe den besseren Schutz der Privatsphäre und damit eine Kerneigenschaft des iPhones aufgegeben, schrieb der Whistleblower auf Twitter.

Die Smartphone-Verkäufe sind erstmals rückläufig. 407 Millionen smarte Telefone wurden im vierten Quartal des letzten Jahres abgesetzt. Das sind 24 Millionen weniger als im Vorjahr, was einem deutlichen Rückgang von 5,6 Prozent entspricht. Marktforscher Gartner hat diese Zahlen erhoben und sagt, im günstigsten Segment seien die Smartphones gegenüber den Feature-Phones nicht konkurrenzfähig. Im hochpreisigen Segment verlängert sich die Nutzungsdauer der Telefone.

Tantiemen-Tricks bei Spotify. Es scheint, dass es Leuten gelungen ist, eine Million Dollar oder mehr an Tantiemen bei Spotify abzuziehen – und zwar ohne das Gesetz zu brechen. Dazu wurden zwei Playlists mit sehr vielen Titeln angelegt, die von einer kleinen Anzahl Leute sehr häufig angehört worden sind. Gemäss Music Business Worldwide sind dafür zwei Erklärungen denkbar: Entweder haben die beiden Playlists «Soulful Music» und «Music From The Heart» wenige, aber dafür sehr begeisterte Fans, welche die Songs quasi ununterbrochen gespielt haben. Oder aber die 1200 Premium-Konten, über welche die Songs gehört wurden, gehören den gleichen Leuten aus Bulgarien, die auch für die Playlists zuständig sind und mehr Geld für die Plays erhalten haben, als sie für die Abos bezahlen mussten.

Social-Media-Plattform Vero setzt auf Authentizität. Ein neuer Stern am Social-Media-Himmel? Vero (vero.co) ist gemäss Medienberichten, zum Beispiel von Heise.de, stark im Kommen. Das soziale Netzwerk verspricht mehr Authentizität als Facebook und Co.: Es gebe keine Filterung durch Algorithmen, keine Werbung und dementsprechend auch kein Daten-Tracking. Geld will Vero mit einem Anteil an den Transaktionen verdienen, die in der App getätigt werden, und es soll später eine Abogebühr eingeführt werden. Für die erste Million Nutzer soll der Dienst dauerhaft kostenlos bleiben.

Quelle: Newsnetz, Dienstag, 27. Februar 2018

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