Wie einem der Job am Handy nicht in die Quere kommt

Private Smartphones dienen auch beruflichen Zwecken. Leider ermöglichen Apple und Google keine saubere Trennung. Wir zeigen, wie Sie trotzdem ein Durcheinander vermeiden.

Wir finden, es ist wichtig, die digitale Work-Life-Balance zu wahren. Video: Matthias Schüssler

Von Matthias Schüssler

BYOD wird heute in sehr vielen Unternehmen praktiziert. Das Kürzel steht für «Bring your own device» und bedeutet, dass man seine privaten Geräte auch für Geschäftszwecke nutzt. Das ist natürlich vor allem im Fall des Smartphones einleuchtend: Es ist inzwischen Dreh- und Angelpunkt für die Kommunikation – und da die Grenzen zwischen Job und Privatleben generell weniger klar sind als noch vor einigen Jahren, ist das folgerichtig.

Mit einem zweiten Benutzerkonto lassen sich gefährliche Apps entschärfen. Das funktioniert aber nur bei Android – beim iPhone braucht es andere Tricks.

Die Entwicklung bringt aber auch Probleme mit sich. Einerseits besteht natürlich ein Risiko für Firmendaten, wenn Nutzer mit ihrem privaten Gerät allzu sorglos umgehen. Bekanntermassen greifen viele Apps ungeniert auf die auf dem Gerät gespeicherten Informationen und können so an sensible geschäftliche Informationen gelangen – vor allem Adressen und Termine.

Digitale Work-Life-Balance

Andererseits will man sich auch als Smartphone-Nutzer ausreichend von seinem Job abgrenzen können. Man möchte am Feierabend oder am Wochenende nicht unbedingt mit Dingen behelligt werden, die bis zum nächsten Arbeitstag warten können – die viel zitierte Work-Life-Balance soll ja nicht aus dem Gleichgewicht geraten.

Die Smartphone-Hersteller, also vor allem Apple und Android, haben dem BYOD-Trend bislang nicht ausreichend Rechnung getragen. Es ist nicht beziehungsweise nur umständlich möglich, Daten zu trennen und die beruflichen Informationen besonders zu schützen. Es gibt aber einige Taktiken, um dieses Manko zumindest ansatzweise zu umgehen:

Smartphones, die Geschäftsdaten enthalten, müssen ausreichend geschützt und im Verlustfall gelöscht werden können.

Sicherheitsvorkehrungen treffen: Wenn man sein privates Gerät auch für geschäftliche Zwecke nutzt, muss es natürlich ausreichend geschützt sein. Ein Passcode ist unverzichtbar. Sinnvoll ist auch die Möglichkeit, das Gerät bei Verlust oder Diebstahl aus der Ferne löschen zu können. Das ist bei Apple-Geräten und bei Android möglich.

Daten per Benutzerkonten trennen: Bei Android können Sie separate Benutzerkonten für Privates und Berufliches einrichten. Daten und auch Apps bleiben so getrennt, und Sie müssen nicht befürchten, dass eine im privaten Bereich installierte Schnüffel-App geschäftliche Daten klaut.

Das Video zeigt, wie ein Konto eingerichtet wird und wie Sie zum Geschäftskonto wechseln. Und es erörtert, dass es allenfalls sinnvoll sein kann, separate Konten für die seriösen und die weniger seriösen Verwendungszwecke einzusetzen.

Berechtigungen einschränken: Die Möglichkeiten so einzuschränken, dass Apps nur jene Zugriffsrechte haben, die sie auch wirklich benötigen, ist generell sinnvoll, weil auch die privaten Daten schützenswert sind. Sie tun das bei Android über die Einstellungen und die Rubrik «Apps». Die Option «App-Berechtigungen» steht Ihnen dann übers Zahnrad-Symbol rechts oben zur Verfügung. In der Übersicht sehen Sie die Bereiche, die Sie kontrollieren können. Besonders wichtig für den Schutz geschäftlicher Daten sind die Kontakte und Termine. Beim iPhone werden Sie in den Einstellungen bei «Datenschutz» fündig.

Separate Apps pro Verwendungszweck. Eine gute Methode ist schliesslich, für berufliche und private Zwecke separate Apps zu benutzen – zum Beispiel fürs E-Mail. Wenn Sie Ihre privaten Konten nur in der einen App und das geschäftliche Konto in der anderen App eingerichtet haben, dann gibt es eine klare Trennung. Und Sie können für die geschäftlich genutzten Apps die Benachrichtigungen abschalten, sodass Sie nicht in Ihrer Freizeit mit Job-Dingen behelligt werden.

Quelle: Newsnetz, Sonntag, 5. März 2017

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