Daniel Suarez: Control
Mehr Fortschritt, als die Menschheit aushalten kann
Früher war er Datenbankprogrammierer, heute entwickelt Daniel Suarez realistische Szenarien für die nahe Zukunft und hält mit seinen Visionen von selbst fahrenden Autos, «Augmented Reality»-Datenbrillen und intelligenten Drohnen in Atem. In seinem Buch «Control» (in Englisch: «Influx») stellt er die Frage, ob jeder technische Fortschritt ungebremst auf die Menschheit losgelassen werden sollte. Oder täte die nicht gut daran, erst die Auswirkungen abzuschätzen.
Im Buch hat eine US-Behörde die Rolle als Hüterin des Fortschritts ungefragt und ohne demokratische Legitimation übernommen. John Grady ist Partikelphysiker und gerät ihr in die Quere, als er einen Durchbruch bei der Antigravitation erzielt.
Daniel Suarez ist natürlich Partei. Er würde, genauso wie seine Leserinnen und Leser, lieber gestern als heute in einer Welt leben, in der wir dank Antigravitätsanzügen frei wie Vögel durch den Himmel fliegen und dank der kalten Fusion Energie im Übermass zur Verfügung haben. «Control» ist eine Geschichte wie ein Videogame – wobei die Qualität der Grafik wie immer bei Büchern nur von der Fantasie des Lesers abhängt.
Rowohlt-Taschenbuch 2014. 496 Seiten, ca. 21 Fr.