Was der neue Microsoft-Chef anders machen will

Matthias Schüssler

Microsoft-Chef Satya Nadella machte bei seiner Europa-Tour auch Halt in der Schweiz und legte seine Strategie dar.

Satya Nadella besucht dieser Tage die europäischen Metropolen London, Berlin und Paris und fand heute Morgen auch Zeit für einen Besuch in Zürich. Am «Mobile first, cloud First»-Event von Microsoft Schweiz zeigte sich Nadella erfreut, auf seiner «Schulerreise» die Microsoft-Niederlassungen «in Aktion zu erleben und mit Partnern und Kunden in Kontakt zu treten». Im Kino Corso antwortete der Microsoft-Chef eine Dreiviertelstunde lang auf Fragen von Petra Jenner, der Chefin von Microsoft Schweiz – die mit ihrer Niederlassung dieser Tage den 25. Geburtstag feiert.

Nadella legte in diesem Gespräch die Ziele für seine im Februar angetretene Geschäftsführung dar. Überraschungen blieben erwartungsgemäss aus, denn die Eckpfeiler der Strategie sind bekannt und bereits im Titel der Veranstaltung zu finden. Nadella sieht die Cloud und mobile Plattformen als Schlüssel für den zukünftigen Erfolg. Der Microsoft-Chef will die Produktivität neu «erfinden», wobei die Cloud unerlässlich sei. Niemand arbeite heute noch auf einem Gerät, denn es gebe heute mehr Geräte als Menschen auf diesem Planeten. Das «Ubiquitous Computing» soll geräteübergreifend die richtigen Informationen und Werkzeuge zur Verfügung stellen.

Mit Produkten wie Office 365 sieht sich Microsoft gut gerüstet, ebenso mit den Rechenzentren, die das Unternehmen auch in Europa betreibt. Die Ängste, alle Daten würden in Datenzentren in Nordamerika landen, versuchte Nadella so zu zerstreuen. Und er betonte, in Zeiten von «Big Data» werde das menschliche Urteilsvermögen nicht obsolet, sondern wichtiger.

Kultur- und Paradigmenwechsel bei Microsoft

Zu Windows 10 meinte Nadella, diese Version werde «allen Formfaktoren gerecht», sprich, auf allen Gerätegrössen laufen – aber auf eine konsistente Weise. Das darf man als Absage an die «One size fits all»-Strategie seines Vorgängers verstehen. Nadella setzt auch neue Akzente, indem er dem sprichwörtlichen Abteilungsdenken in seinem Unternehmen ein Ende setzen will. So habe man ein Problem beim Surface-Computer gelöst, indem die Teams für Hardware, Software und die Schrifterkennung unkompliziert zusammengearbeitet hätten.

Abschliessend erntete Nadella einen Lacher aus dem Publikum, als er kurz auf die Übernahme des schwedischen «Minecraft»-Herstellers Mojang einging: Sie habe ihm ordentlich Pluspunkte bei seiner Tochter eingebracht. «Minecraft» werde auch an Schulen benutzt, weil es mit seiner offenen Welt die Kreativität der Menschen fördere. «Ausserdem ist es die Nummer eins bei den gekauften Apps unter Android und iOS. Und es ist nicht schlecht, die Nummer eins bei den gekauften Apps unter Android und iOS zu besitzen.»

«Mehr Geräte als Menschen» – Satya Nadella zu den neuen Herausforderungen bei Microsoft. Bild: Rafael Zeier

Quelle: Newsnetz, Mittwoch, 12. November 2014

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