Streamingdienste

Unbegrenzt Musik hören

Das Angebot, Musik zu streamen und die Titel im Netz zu lagern, ist breit. Aber auch uniform.

20 000 seiner eigenen Songs darf man bei Google gratis in der Cloud speichern. Bei Spotify und Simfy kann man sich nach Lust und Laune durch das Repertoire von Songs hören – ebenfalls kostenlos, solange man die Werbung akzeptiert. Der Vorteil des wachsenden Angebots: Musik hören ist gratis. Wenn man zusätzlich mobil Musik streamen möchte oder gewisse Zusatzfunktionen nutzen möchte, kostet ein Monatsabo zwischen 5 und 15 Franken.

So breit das Angebot ist – die Unterschiede werden immer kleiner:

  • Amazon Cloud Player stellt bei Amazon gekaufte MP3-Stücke automatisch im Browser zur Verfügung. Per App hört man die Musik auch mobil und lädt Titel oder Playlists auf das Gerät. 250 Songs können hochgeladen werden. Mit dem Premiumabo für 25 Euro pro Jahr erhält man Speicherplatz für 250 000 Musikstücke.
  • Deezer.com (kostenloses Angebot mit Werbung verfügbar) hält handverlesene Playlists bereit und ist auf diversen Geräten nutzbar: etwa per Smart-TV oder über Audiosysteme von Sonos, Philips, Jawbone und Logitech.
  • Google Play Music hat ein hervorragendes Gratisangebot für die vorhandene Musiksammlung. Die Preise im Store sind vergleichsweise hoch.
  • iTunes Match von Apple ermöglicht die Nutzung der Musiksammlung auf mehreren Geräten und stellt eine gute Integration von Apple-Geräten bereit. Da die Radiofunktion in der Schweiz nicht verfügbar ist, ist die jährliche Abogebühr mit 35 Franken vergleichsweise hoch. Der iTunes Store ist der Vorreiter bei den Angeboten für Onlinekaufmusik. Die Preise sind allerdings meist höher als zum Beispiel bei Amazon.
  • Napster.com hat eine eigene Musikredaktion, die Wiedergabelisten zusammenstellt. Der Dienst für 12.95 Franken pro Monat bespielt Soundsysteme von Sonos und gelangt über die Apps von BMW und Mini auch ins Auto.
  • Rara.com kann für 6 Franken pro Monat abonniert werden und verfügt über eine Musikredaktion, die Playlists zusammenstellt.
  • Rdio.com verbindet sich über Facebook und zeigt die Aktivitäten der Freude bei den sozialen Netzwerken. In den Topcharts ist ersichtlich, was bei den Nutzern am meisten gehört wird. Der Dienst ist werbefrei, für das Musikhören im Browser zahlt man 6.45 Franken, für die Apps 12.95 Franken.
  • Simfy.com war der erste ernstzunehmende Streamingdienst in der Schweiz. Er hat inzwischen viele Nutzer an Spotify verloren. Es gibt ein werbefinanziertes Gratisangebot. Simfy bietet auch Musikern ohne Plattenvertrag eine Verbreitungsmöglichkeit.
  • Spotify.com musste ursprünglich über eine Desktopanwendung benutzt werden. Seit gut einem halben Jahr spielt die Musik auch im Browser. Bei Gratisnutzung gibt es Werbung – und eine Zeitbeschränkung. Die unlimitierte, werbefreie Nutzung kostet monatlich 6.45 Franken. Für die Nutzung auf Mobilgeräten sind 12.95 Franken pro Monat zu berappen. Der Dienst kooperiert mit Geräten von Sonos, Squeezebox und Onkyo und wird auch bei manchen Mobilfunkverträgen als Option angeboten. Eine besondere Funktion von Spotify sind die Apps, die beim Entdecken neuer Musik helfen, Titel nach Stimmung zu organisieren oder einen Konzertkalender bereitzustellen.
  • Xbox Music von Microsoft hält mit 30 Millionen Songs das mutmasslich grösste Angebot bereit. Kostenloses Streaming mit Werbung gibt es bei Computern mit Windows 8 und RT. Xbox Music Pass ist ein Abo, mit dem man Musik auch über Windows, Windows Phone, iOS, Android und die Xbox 360 konsumiert. Der Pass ist für 12.95 Franken pro Monat oder 129.50 Franken pro Jahr erhältlich. Der Xbox Music Store hält sowohl einzelne Titel als auch Alben zum Kauf bereit.

Matthias Schüssler

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 7. Oktober 2013

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