Sechs Gebote gegen PC-Ärger

Einfache Verhaltensregeln helfen, die allermeisten PC-Probleme zu vermeiden.

Von Matthias Schüssler

Der Technologievisionär Ray Kurzweil sagt voraus, dass im Jahr 2045 die künstliche Intelligenz mit der menschlichen gleichzieht. Ab dann können sich Computer und Mobilgeräte selbst verbessern und eigenmächtig Fehlfunktionen beheben. Bis zum Eintritt dieser sogenannten Singularität bleibt die Fehlerbeseitigung jedoch Aufgabe des Nutzers. Noch besser ist, Abstürze und Hänger erst gar nicht entstehen zu lassen. Und das ist mit den folgenden sechs Computergeboten gar nicht so schwierig.

  • Schutz muss sein. Nach wie vor gilt: Jede Windows-Installation braucht einen aktuellen Virenschutz. Kaufprogramme von Symantec, Kaspersky und Co. bieten gute Zusatzfunktionen, doch für den grundlegenden Schutz reicht auch das kostenlose Security Essentials von Microsoft (MSE): www.microsoft.com/security_essentials. Ab Windows 8 gibt es übrigens einen integrierten Virenschutz. Für Mac-Anwender ist der Virenwärter nicht zwingend, da es kaum aktive Schädlinge gibt. Wenn Windows auf dem Mac läuft, braucht es aber ebenfalls ein Sicherheitsprogramm wie MSE. Und: Die Firewall des Betriebssystems muss eingeschaltet sein!
  • Dokumente doppelt sichern. Man kann es nicht deutlich genug sagen: Wenn Dateien abhandenkommen, helfen Rettungsprogramme nur bedingt weiter. Darum: Sichern Sie wichtige Daten auf einem externen Speichermedium – einer USB-Festplatte, einem Netzlaufwerk oder einer DVD-R. Am simpelsten geht es mit einer Software, die von Daten und Dokumenten automatisch via Internet ein Backup erstellt. Zum Beispiel Crashplan.com, Carbonite.com oder Livedrive.com. Datenmengen bis 25 GB können kostenlos bei Microsofts Skydrive hochgeladen werden (skydrive.live.com).
  • Auf der Höhe der Zeit bleiben. Aus Sicherheitsgründen müssen Sie Updates für Betriebssystem, Browser, den Flash-Player, Java, Adobe Acrobat und für die Anwendungsprogramme unbedingt installieren. Uraltprogramme machen mit dem neuen Betriebssystem oft Probleme. Office XP (und älter) sollten Sie mit Windows 7 nicht verwenden, selbst wenn es zu funktionieren scheint. Die Wahrscheinlichkeit von Problemen ist überaus gross. Auch Windows XPs Zeit läuft allmählich ab. Es ist ratsam, sich bei der nächstbesten Gelegenheit von diesem Betriebssystem-Oldie zu trennen. Auch alte Geräte gehören ausgetauscht. Oft sind es alte Treiberprogramme, die das Betriebssystem destabilisieren und scheinbar unerklärliche Abstürze verursachen.
  • Wählen Sie Ihre Software weise. Viele Leute benutzen Outlook einfach deswegen, weil sie das Programm in Office erhalten haben. Dabei ist es für Privatanwender überdimensioniert und viel zu komplex. Besser wäre etwa Thunderbird (mozilla.org/de/thunderbird). Internet-affine Leute verwenden gleich Webmail: Google Mail (mail.google.com) beispielsweise ist für private Zwecke mehr als gut genug.
  • Nicht am falschen Ende sparen. Gratisprogramme sind gut und recht, halten aber oft nur einen beschränkten Funktionsumfang bereit. Wenn Sie eine Sache ernsthaft betreiben wollen, dann verwenden Sie auch ein «richtiges» Programm, selbst wenn das einige Franken kostet. Ein Beispiel ist der Videoschnitt. Statt des kostenlosen Windows Live Movie Maker verwenden Sie für Ferienvideos besser Premiere Elements, ein Produkt von Pinnaclesys.com oder, am Mac, Final Cut.
  • Keine Experimente! Windows verzeiht häufiges Installieren und Löschen von Programmen nicht – was das Betriebssystem auf Dauer merklich langsamer macht. Darum installieren Sie nur die Programme, die Sie wirklich auch benötigen. Wenn Sie gern Software testen oder Betaversionen in Augenschein nehmen, tun Sie das auf einer separaten Installation. Oder Sie führen die Tests in einer geschützten Umgebung aus – in einer virtuellen Installation, die Sie kostenlos über Virtual Box (virtualbox.org) von Oracle einrichten.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 9. Januar 2012

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