Windows 7

Die 64-bit-Stolperfalle

Kürzlich kaufte ich ein neues Notebook, auf dem Windows 7 (64 bit) vorinstalliert ist. Beim Surfen im Internet erhalte ich beim Anklicken von Videos die Meldung, dass der Flash-Player von Adobe die 64-bit-Version des Browsers nicht unterstützt. Gibt es einen Trick, damit ich die Videos trotzdem anschauen kann?

Gilbert Weber, Lens

Die Sache mit den Bit macht das Computerleben nicht einfacher. Es ist eine zusätzliche Quelle von Fehlern und ein Grund, weswegen zwei aufeinander abgestimmte Softwarekomponenten hier die Zusammenarbeit verweigern.

Zuerst ein kleiner Exkurs, worum es bei der Frage 64 bit vs. 32 bit geht. Gemeint ist die Datenmenge, die der Prozessor in einem Rutsch verarbeitet. Das sind bei modernen Prozessoren in aller Regel 64 bit pro Rechentakt. Das hat gegenüber älteren Prozessoren mit 32 bit den Vorteil, dass mehr Arbeitsspeicher verwaltet werden kann. 64-bit-Programme sind schneller, aber nur im Idealfall. Spürbar wird das, wenn überhaupt, vor allem in anspruchsvollen Bild- oder Videobearbeitungsprogrammen, bei grossen Datenbanken oder bei wissenschaftlichen Anwendungen.

Damit Sie 64-bit-Programme nutzen können, brauchen Sie ein 64-bit-Betriebssystem. Windows 7 existiert in zwei Versionen, sodass Sie bei der Installation die richtige Wahl treffen müssen. Mac OS X gibt es nur in einer Version. Sie enthält sowohl einen 32-bit- als auch einen 64-bit-Systemkern, und das Betriebssystem startet normalerweise automatisch den richtigen.

Ein 64-bit-Betriebssystem kann auch die allermeisten 32-bit-Programme ausführen, doch Gerätetreiber müssen als 64-bit-Version vorliegen. Daher gibt es bei der Verwendung von Windows 7 64 bit mehr Probleme mit alter Hard- und Software als bei der 32-bit-Version.

Zurück zum eigentlichen Anliegen: Die 64-bit-Version des Internet Explorer zeigt ein weiteres Problem auf: Bei der direkten Zusammenarbeit von Programmen können Sie 32 bit und 64 bit nicht mischen. Sie würden eine 64-bit-Version von Flash benötigen, ebenso auch des Adobe Reader oder anderen Plug-ins. Diese existieren aber noch nicht.

Das ist in diesem Fall aber kein Beinbruch. In Ihrer Windows-Version ist auch eine 32-bit-Version des Internet Explorer enthalten – verwenden Sie einfach diese. Die 64-bit-Version des Browsers bietet bislang keine Vorteile. Sie können auch einen beliebigen anderen 32-bit-Browser nutzen, zum Beispiel Firefox oder Google Chrome.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 7. Juni 2010

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