Schneller loslegen mit einem ausgemisteten Startmenü

Es wird täglich gebraucht und ist doch meist in einem desolaten Zustand: Das Startmenü.

Von Matthias Schüssler

Bei jeder Windows-Version poliert Microsoft an der Optik des Startmenüs. Bei XP gab es eine zweispaltige Anordnung der Programmsymbole, bei Vista ein Suchfeld. Abgesehen davon funktioniert das Startmenü wie zu Windows-95-Zeiten.

Und seit jeher neigt das Startmenü zur Unübersichtlichkeit. Weil den Softwareherstellern das Marketing wichtiger ist als Ordnung, sind unter «Alle Programme» die Symbole nach den Namen von Softwareherstellern abgelegt, statt nach Einsatzgebiet.

Das muss aber niemand hinnehmen. Es ist erlaubt, die Symbole im Startmenü sinnvoll und nach einleuchtenden Kriterien umzuorganisieren. Dazu ist es wichtig zu wissen, wie das Startmenü funktioniert. Die Einträge im Startmenü sind Verknüpfungen. Das sind kleine Dateien, die einen Verweis auf das eigentliche Programm enthalten. Das Menü selbst ist eine Ordnerstruktur, in der die Verknüpfungen in Unterordnern stecken. Via Windows-Explorer platzieren Sie die Verknüpfungen nach Ihren Wünschen in Ordnern, die auch sofort Aufschluss über den Inhalt geben.

Unnötige Klicks vermeiden

Zum Beispiel könnten Sie Ihre Programme in «Office & Daten», «Digitalfotos & Bilder», «Video», «Musik & Audio» und «Systemtools & Hilfsmittel» sortieren. Es ist nicht nötig, dass die Verknüpfung zu einem Programm in einem eigenen Unterordner steckt, der mit dem Herstellers bezeichnet ist. Der einzige Grund dafür liegt im Bestreben der Hersteller, Ihnen ihren Firmennamen einzubläuen.

Also: Nehmen Sie das Icon «Photoshop Elements» aus dem Ordner «Adobe» und legen Sie es direkt ins Verzeichnis «Digitalfotos & Bilder» – so sparen Sie sich künftig einen unnötigen Klick. Überflüssige Verknüpfungen (zum Deinstallationsprogramm, Hersteller-Homepages oder «Read-me»-Dateien) schieben Sie kurzerhand in den Papierkorb.

Um diese Organisation vorzunehmen, müssen Sie wissen, wo auf der Festplatte das Startmenü steckt. Das ist knifflig, denn es gibt mehrere Ordner: Unter «C:\Dokumente und Einstellungen\[Ihr Benutzer]\Startmenü» liegen die für Ihr Benutzerkonto installierten Symbole. Unter «C:\Dokumente und Einstellungen\All Users\ Startmenü» sind Programme verknüpft, die allen Benutzern zur Verfügung stehen.

Am einfachsten gelangen Sie zu diesen Ordnern, indem Sie mit der rechten Maustaste auf die Start-Schaltfläche klicken und «Explorer» auswählen – das öffnet den «Startmenü»-Ordner für Ihr Benutzerkonto. Wenn Sie im gleichen Menü «Explorer – Alle Benutzer» wählen, gelangen Sie zum Ordner «All Users\Startmenü».

Wenn Sie wie beschrieben eine Konsolidierung des Startmenüs durchführen, müssen Sie beide Ordner berücksichtigen und sowohl für Ihr persönliches Startmenü als auch das für alle Benutzer aufräumen. Es ist auch möglich, Verknüpfungen von einem Ordner zum anderen zu verschieben. So regeln Sie, welche Programme allen Benutzern zur Verfügung stehen und welche Programme nur Sie nutzen können. Dafür müssen Sie allerdings auch die «Startmenü»-Ordner der anderen Benutzerkonten bereinigen. Dafür müssen Sie als Administrator angemeldet sein.

Falls Sie mit dem klassischen Startmenü arbeiten – eingestellt wird das über einen Rechtsklick auf eine freie Stelle in der Taskleiste und den Befehl «Eigenschaften» im Reiter «Startmenü» –, dann müssen Sie auch nicht den Unterordner «Programme» verwenden. Legen Sie Ihre Programmverknüpfungen oder Ihre Kategorie-Ordner direkt ins Verzeichnis «Startmenü». Dann erscheinen sie in der obersten Ebene im Startmenü und Sie sparen sich den Klick auf «Programme».

Anwender, die nicht das klassische Startmenü einsetzen, können Icons ebenfalls auf die oberste Startmenü-Ebene hieven: Klicken Sie unter «Alle Programme» mit der rechten Maustaste auf ein Icon und wählen «Ans Startmenü anheften» aus dem Kontextmenü.

BILD MATTHIAS SCHÜSSLER

Schnell zum Ziel nach dem Klick auf «Start».

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 2. Juni 2008

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