Tricks, mit denen Leopards Finder handzahm wird

Versteckte Funktionen erleichtern auf dem Mac den Umgang mit Dateien und Dokumenten.

Von Matthias Schüssler

Apples neustes Betriebssystem hat seit dem Start im November 2007 schon einige Updates erhalten. Diese konnten ihm aber nicht alle Unarten austreiben: So «frisst» Leopard mitunter Dateien, wenn sie von einem Laufwerk auf ein anderes verschoben werden. Solch ein Datenverlust kann passieren, wenn Dateien am Zielort nicht gespeichert werden können. Leopard löscht sie am Ursprungsort, obwohl sie nicht angekommen sind. Daher gilt: Verschieben Sie Dateien nie, sondern kopieren Sie sie, und löschen Sie sie erst dann, wenn alles in Ordnung ist. Abgesehen davon ist Leopard aber eine brave Katze – und mit folgenden Tricks noch folgsamer:

Fenster-Chaos vermeiden: Wenn Sie beim Klicken durch die Ordnerstruktur die Weiche-Taste (sie heisst auch «Alt») gedrückt halten, öffnet Finder den Ordner nicht in einem neuen, sondern im aktuellen Fenster. Dieser Trick funktioniert nicht nur in Leopard, sondern in allen Versionen.

Die passende Darstellung: Schneller als via Maus geht die Bedienung über Tastenkombinationen, auch im Finder. Drückt man die Apfeltaste zusammen mit den Ziffern eins bis vier, wechselt man zu den Darstellungen Symbol, Liste, Spalten und Cover-Flow. Mit «Apfel» + «J» erscheinen die Darstellungsoptionen. Sie steuern die Grössen der Icons, die Angaben zu einzelnen Dateien, und ob diese als Icon oder mit einer Dokumentenvorschau erscheinen. Hier dürfen Sie auch einstellen, in welcher Ansicht er einen Ordner standardmässig geöffnet haben möchte.

Richtig suchen und finden: Spotlight, die schnelle Suchfunktion, ist richtig konfiguriert noch flinker. Am schnellsten zu Spotlight gelangen Sie mit der Tastenkombination «Apfel» und Leertaste. Über das Apfelmenü und «Systemeinstellungen > Spotlight» geben Sie vor, wo nach Resultaten gesucht wird. Wenn Sie sich hier aufs Wesentliche beschränken, kommen Sie schneller zum Ziel. Wichtig ist auch, bei «Privatsphäre» Ordner anzugeben, die nicht durchsucht werden sollen – sonst fördert Spotlight bei unpassenden Gelegenheiten allzu Privates ans Tageslicht. Markiert manin Spotlight-Resultate eine Fundstelle und drückt «Apfel» + «Enter», wird nicht die Datei geöffnet, sondern der Ordner, in dem die Datei enthalten ist.

Im Rampenlicht: Damit Spotlight nur die Dateien anzeigt, die Sie auch sehen möchten, verwenden Sie die Suchbegriffe «AND» oder «NOT» (die Grossschreibung ist nötig). Im ersten Fall sucht Leopard nach allen Dateien, im zweiten Fall kommt der angegebene Begriff nicht vor. Mit dem Zusatz «Art:» geben Sie schon beim Suchen vor, an welchem Dokumenttyp Sie interessiert sind: Mit «Art:Dokument» finden Sie Word-Doks und PDFs, mit «Art:Bild» beschränken Sie die Auswahl auf Digitalfotos. Sie können auch «Adressbuch», «iCal» oder «Mail» angeben. Häufige Suchvorgänge speichern Sie ab. Klicken Sie in Spotlight auf «Alle einblenden» und auf «Sichern». Die Suche erscheint in der Seitenleiste – diese räumen Sie über «Finder > Einstellungen > Seitenleiste» auf.

Stante pede zum Programm: Leopard führt an erster Stelle in Spotlight immer Programme auf. Das lässt sich ausnutzen: Tippen Sie die ersten Buchstaben des Programmnamens, und drücken Sie «Enter», sobald das Programm angezeigt wird – schneller geht der Softwarestart nicht. Und übrigens: Spotlight kann auch rechnen. Wenn Sie eine Rechnung ins Suchfeld eingeben, erscheint in der Liste der Rechner, der auch gleich das richtige Resultat verkündet.

Externe Laufwerke als Stack: Laufwerke und Server erscheinen als Icon auf dem Desktop. Nachteil: Dort werden sie häufig von Fenstern verdeckt. Um trotzdem schnell zur Ablage zu kommen, legen Sie einen Stack für die externen Laufwerke ins Dock. Klicken Sie im Finder auf «Gehe zu > Gehe zum Ordner», geben Sie «/Volumes» ein (mit Schrägstrich), und ziehen Sie das Volumes-Icon aus der Titelleiste ins Dock.

BILD DOUG CHEESEMAN/PETER ARNOLD

Der Leopard ist flink und elegant unterwegs.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 11. Februar 2008

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