Bedingte Trennstriche in HTML

(msc) Wenn man sich, beispielsweise weil ein Publisher-Webtipp das vorschlägt, mit mehrspaltigen Layouts befasst, stellt sich die Frage nach den bedingten Trennstrichen. Schmale Textspalten mit langen Wörtern sehen nun einmal nicht schön aus. Wer also im Internet nicht sämtliche typografischen Gepflogenheiten ausser Acht lassen will, muss bei längeren Wörtern «Sollbruchstellen» vorgeben. Dazu dient bekanntlicherweise der bedingte Trennstrich.

Es gibt diesen auch in HTML, wo er &shy; heisst (kurz für soft hyphen, die englische Bezeichnung des optionalen Divis). Leider haben die Browser-Hersteller alles daran gesetzt, das Vorurteil zu untermauern, im Web würde keine Typografie gepflegt. Nur wenige Browser interpretieren &shy; richtig, nämlich Internet Explorer ab Version 5.5, Opera 7.1 und neuer und Safari 2.0 (Safari 1 stellt die &shy;-Entity immer als Bindestrich dar – auch dann, wenn kein Zeilenum­bruch erfolgt). Der inoffizielle HTML-Tag <wbr> wird von Netscape 7, vom Internet Explorer ab Version 5.5 und Firefox erkannt und als Trennungsstelle benutzt – allerdings zeigt keiner der Browser einen Trennstrich an.

Qualitätsbewusste Webdesigner geben bei langen Wörtern via &shy; Trennstellen vor. Weil die meisten Browser bei der Silbentrennung kläglich versagen, darf man gerade bei schmalen Textspalten keinesfalls den Blocksatz verwenden. Zumindest nicht, bis nicht auch Firefox mit den elementaren Typografieregeln Bekanntschaft geschlossen hat.

Quelle: Publisher, Montag, 12. Juni 2006

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Thema: Web-Tipps
Nr: 6962
Ausgabe: 06-3
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