Per Internet sind wichtige Daten immer zur Hand

Über eine virtuelle Ablage im Internet haben mobile Anwender überall Zugriff auf Dateien und Dokumente.

Von Matthias Schüssler

Mobil zu sein, gilt als Pflicht und Tugend. Entsprechend ist es für viele Anwender gang und gäbe, an verschiedenen Computern zu arbeiten: Sie schreiben, kalkulieren oder recherchieren mit dem PC im Büro oder an der Universität, verwalten Informationen mit dem Computer zu Hause, sichten Digitalfotos im Internetcafé und führen beim Besuch bei Bekannten ein lustiges Freewarespiel vor.

Worauf digitale Nomaden achten müssen: immer die passenden Dateien im Gepäck zu haben. Hilfreich sind die kleinen USB-Datenträger. Sie speichern Dokumente, an denen man gerade arbeitet ebenso, wie eine Sammlung von Internetadressen, Digitalfotos oder unverzichtbare Tools. Eine praktische Alternative ist eine virtuelle Ablage im Internet. Sie speichert alle Dokumente, auf die man im Zweifelsfall nicht verzichten kann. Man braucht keinen USB-Stick mit sich herumzutragen, sondern sollte nur das Passwort im Kopf haben, das die Daten-Dépendance vor fremdem Zugriff schützt.

Dickes Datendepot zum Nulltarif

Der Mailanbieter GMX gibt zu jedem elektronischen Postfach (auch dem kostenlosen) ein so genanntes Media Center. Der Name ist irreführend, denn das Center speichert auch ganz normale Dokumente. Nutzen kann man das Center wie das GMX-Mail einfach per Browser. Über den Internet Explorer, Firefox oder Safari lädt man seine Dateien hoch und herunter. Die Bedienung erschliesst sich auch ungeübten Anwendern schnell. Um eine Datei hochzuladen, wählt man im Menü den Befehl «Neue Dateien (Upload)» und wählt dann die zu übertragenden Files. Für den Download gibt es im «Datei»-Menü den gleichnamigen Befehl; man kann aber auch einfach das Icon anklicken. Um Dateien zu verschieben oder zu löschen, markiert man das Kästchen beim Dateinamen und wählt dann den passenden Befehl.

Wers noch einfacher haben will, installiert den GMX Uploader: Dieser integriert das Media Center (mit Hilfe des WebDAV-Protokolls) im Windows-Explorer, sodass man Onlinedokumente fast wie die Dateien auf der eigenen Festplatte verwenden kann. Der Zugriff übers Internet ist indes deutlich langsamer – auch dann, wenn man eine schnelle Internetleitung hat. Möchte man an einem Dokument abändern, tut man gut daran, es zuerst herunterzuladen und nach getaner Arbeit wieder ins Media Center hochzuladen. Wer GMX gratis nutzt, darf ein ganzes Gigabyte Speicherplatz in Anspruch nehmen. Wer mit schwerem Gepäck unterwegs ist, zahlt 4.99 Euro monatlich und belegt dafür maximal zehn GB.

Ein ähnliches Angebot gibt es für Mac-Anwender. Der .Mac-Dienst schlägt jedoch mit 139 Franken pro Jahr zu Buche, bietet nebst E-Mail und der iDisk zum Onlinespeichern von Dokumenten aber weitere nützliche Funktionen. Die Synchronisierung gleicht das Adressbuch und den Kalender, die Lesezeichen und sogar die Schlüsselbundkennwörter mit dem Mac zu Hause ab. Man kann sein .Mac-Konto für die Datensicherung verwenden und auch eine eigene Homepage bei Apple unterbringen.

Mailboxverstopfung vermeiden

Die Onlinedateiablage hilft beim Datenaustausch mit anderen Computeranwendern. Wer grössere Datenmengen zu übermitteln hat, bringt diese in einem öffentlichen Ordner unter und teilt dem Empfänger mit, unter welcher Internetadresse er die abholbereiten Dokumente findet. Bei GMX ist das simpel gelöst: Man markiert im Media Center einen Ordner und klickt im Menü auf «Freigabe». Es erscheint das Fenster «Ordnerfreigabe versenden», über das man anderen Leuten «Gastzugang» gewährt: GMX verschickt daraufhin automatisch ein Mail, in dem die Adresse für den Dateiabruf zu finden ist.

Gerade bei grösseren Dateien ist dieser Weg einem Versand per E-Mail unbedingt vorzuziehen. Viele Mailbenutzer schätzen es nicht, ungefragt grössere Dateianhänge zugeschickt zu bekommen. Wird wegen eines grossen Dateianhangs das Limit erreicht, das für die Mailbox des Empfängers gilt, werden weitere Nachrichten abgewiesen. Es liegt auf der Hand, dass man sich nicht sonderlich beliebt macht, wenn man jemandes Mailbox verstopft. Über das Media Center erhält der Empfänger hingegen nur eine Internetadresse und kann selbst bestimmen, wann er die Datei abholt.

www.gmx.ch, www.mac.com

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Daten-Dépendance bei GMX: 1 Gigabyte Speicher im Internet, gratis.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 5. Dezember 2005

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