Handhelds kennen Weg und Steg

GPS-Navigationssysteme gibt es auch für Notebooks und Handhelds – und sie lotsen nicht nur Autofahrer ans Ziel.

Von Matthias Schüssler

Das Global Positioning System besteht aus rund 24 Satelliten, die unablässig um die Erde kreisen und deren Signale eine genaue Positionsbestimmung ermöglichen. Aus der Luft- oder Schifffahrt ist die Navigation per GPS nicht mehr wegzudenken, und wer ein Auto der gehobenen Klasse fährt, braucht nicht in Strassenkarten zu blättern. Inzwischen können auch Besitzer von Notebooks oder PDAs (Kleincomputer) auf himmlische Orientierungshilfe zählen: Kompakte GPS-Empfangsgeräte versorgen auch den Palm oder das iBook mit Längen- und Breitenangaben.

Lotse für das Veloziped

Der Palm GPS Navigator ist ein solches Gerät, das für ca. 370 Franken aus einem Palm-Handheld ein ausgewachsenes Navigationssystem macht. Er lotst Autofahrer per Sprachausgabe und Richtungsanzeige am Display recht zuverlässig zum Ziel. Auch bei der Radtour ist er ein verlässlicher Wegweiser – wenn man es schafft, ihn an der Lenkstange anzubringen.

Fussgänger hingegen müssen aufpassen, dass sie nicht auf die Autobahn dirigiert werden: Die meisten Navigationsprogramme (z. B. ViaMichelin) kennen Strassen, aber keine Fussgängerzonen oder Spazierwege. Wer per pedes auf Stadtbesichtigung geht, braucht einen digitalen Stadtplan, wie es sie für alle grossen deutschen Städte bei www.envicon.de gibt.

Stadtindianer sind aber weiterhin auf den eigenen Orientierungssinn angewiesen. In Strassenschluchten ist oft keine Ortung möglich, weil hohe Gebäude das Signal der Satelliten abschirmen.

Für GPS-Empfänger, die wie das Gerät von Palm per Bluetooth Daten übermitteln und auch mit Windows- oder Apple-Notebooks Kontakt aufnehmen, gibt es weitere Einsatzmöglichkeiten. Kostenlose Programme wie GPS TrackMaker (www.gpstm.com) oder EasyGPS (www.topografix.com) dokumentieren die zurückgelegten Wegstrecken. Die Daten von GPS TrackMaker lassen sich dann z. B. in Google Earth importieren.

Sogar Digitalfotos lassen sich mit dem exakten Aufnahmeort versehen. Archiviert man damit während einer Fotosafari seine Bilder mit JetPhoto, dann sieht man hinterher auf einer Landkarte, wo welche Aufnahme entstanden ist. Die Bildverwaltungssoftware ist unter www.jetphotosoft.com kostenlos für Windows und den Mac erhältlich.

BILD MATTHIAS SCHÜSSLER

Der Palm sagt, wo es langgeht: Navigation mit dem Handheld.

SCREEN TA

Der Mac als digitaler Pfadfinder.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 10. Oktober 2005

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