Die Tricks der Interpolation

In Photoshop gibt es drei Methoden, um ein Bild zu strecken. Das erste Bild ist eine Graustufen-Grafik von zehn auf zehn Pixeln Grösse. Verändert man die Grösse mittels Pixelwiederholung, dann ist das Resultat nur bei einem ganzen Vielfachen der ursprünglichen Masse brauchbar: Skaliert man die Datei auf 100×100 Pixel, dann entspricht das Resultat genau dem Original. Bei einem ungeraden Vielfachen entstehen massive Bildverfälschungen.

Die beiden Interpolationsmethoden bilinear und bikubisch ergänzen beim Hochrechnen die fehlenden Bildinformationen mit Zwischenstufen. In neben stehendem Bild sieht man das deutlich: Die Lücken zwischen weissen und schwarzen Pixeln werden mit grauen gefüllt. Die bilineare Methode streckt das Bild horizontal und vertikal, wodurch die quadratischen Pixel aus der Form geraten und ein Stern-Zentrum zu haben scheinen. Dieser Effekt wird bei der bikubischen Interpolation kompensiert.

Die bikubische Methode ist rechenintensiver, repräsentiert das Original aber deutlich besser. Trotzdem zeigt sich das grundsätzliche Problem: In der Pixel-Aufrasterung sind Strukturen ungenügend beschrieben: Jedem menschlichen Betrachter ist klar, dass es sich bei den zehn versetzt angeordneten Pixeln um eine abfallende Gerade handelt; Photoshop entgeht dieser Umstand. Motive wie dieses monochrome Symbol skaliert man indes am besten mit einem Vektor-Tracer.

Quelle: Publisher, Dienstag, 4. November 2003

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Thema: DTP
Nr: 5035
Ausgabe: 03-6
Anzahl Subthemen: 2

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