Mobiles Zwergen-Filmtheater

Die Multimedia-Jukebox gibt nebst MP3-Musik auch digitales Video wieder.

Von Matthias Schüssler

Der silbrige Player scheint der ideale Begleiter für Himalajaexpeditionen oder den Grossstadtdschungel zu sein – das stossdämpfergeschützte Gehäuse strahlt Widerstandsfähigkeit aus, und die Bezeichnung Jukebox Multimedia impliziert einen universellen Einsatz. Manchmal trügt der Schein – das Gerätchen will sorgsam behandelt sein. In seinem Innern arbeitet eine Festplatte, der Stösse nicht gut tun. Ihre multimedialen Fähigkeiten spielt die Jukebox erst in den Händen eines geduldigen Besitzers mit viel Insiderwissen aus.

Keine Probleme gibt es mit Musik- oder Digitalfotos. Die Jukebox spielt MP3-Stücke ab und zeigt Digitalfotos am eingebauten Display. Auch TV-Geräte sollten für die Ausgabe herhalten können; in unserem Test klappte das nicht. Hingegen gelang es auf Anhieb, via Adapter die Speicherkarte einer Digitalkamera anzustöpseln und die Fotos auf die 10-GB-Festplatte der Jukebox auszulagern. Angesichts der hohen Preise der Kamera-Speicherkarten können fleissige Fotografen die 699 Fr. teure Jukebox allein auf diese Weise amortisieren.

Als Zwergenkino, d. h. für Filme, werden die Jukebox nur hart Gesottene nutzen wollen. Von prächtigen Cinemascope-Bildern bleibt auf dem 237×234 Pixel grossen Display nicht viel übrig. DVD-Filme können erst nach Umrechnung ins DivX-Format auf den Player kopiert werden. Da die rechtliche Lage heikel ist, muss man die nötigen Programme selbst aus dem Web holen. Um einen Film von DVD auf die Jukebox zu bekommen, waren sechs Tools (SmartRipper, DVD2AVI, TMPGEnc, das DivX-5-Bundle, Virtual Dub und der Radium MP3 Codec) und drei Stunden Rechenzeit auf einem Gigahertz-PC nötig. Infos: www.k55.ch

BILD ARCHOS

Ein Player fürs DivX-Format, den «MP3 für den Filmbereich».