Wenn Windows blau macht . . .

Ein Wundermittel gegen Fehlermeldungen in Blau gibt es nicht. Vorbeugende Massnahmen schon.

Von Matthias Schüssler

Windows hat eine Unzahl an unheilvollen Fehlermeldungen zu bieten: Ein schwerer Ausnahmefehler habe sich ereignet, eine Anwendung sei wegen eines unzulässigen Vorgangs untragbar geworden, berichtet das Betriebssystem in weisser Schrift auf blauem Grund oder beklagt, instabil zu sein. «Warum hilft uns Benutzern nichts und niemand, diesen Frust zu bewältigen?», schreiben von Abstürzen heimgesuchte Leidgenossen der «Kummerbox».

So sehr man es sich auch wünscht, es gibt keine Wunderwaffe gegen Abstürze. Unzuverlässige Speichermodule, zu lange Datenkabel, Virenbefall, Missverständnisse beim Zusammenspiel von Betriebssystem, Hardware und Anwenderprogramm oder Programm- oder Bedienungsfehler – einzeln oder in Kombination auftretend, machen diese Ereignisse dem Betriebssystem den Garaus. Erfreulicherweise lassen sich mit einer systematischen Vorgehensweise die meisten Absturzursachen diagnostizieren und beheben. Wenn beim Absturz eine Hardwarekomponente involviert ist, sind die Gerätetreiber der erste Ansatzpunkt (siehe Kasten). An manchen unerklärlichen Abstürzen mit dem Browser oder Office-Programm ist ein fehlerhafter Grafiktreiber schuld. Auch Probleme mit Scanner, Modem, Drucker, Sound oder DVD-Wiedergabe lassen sich durch ein Treiber-Update beheben – oder durch die Aktualisierung des BIOS resp. eine Anpassung der BIOS-Konfiguration. Glücklich ist dann, wer seinen Computer bei einem Hersteller mit guten Serviceleistungen gekauft hat. Käufer von Billigst-PCs bleiben auf sich selbst gestellt.

In einem nächsten Schritt wird der PC inspiziert: Sind alle Kabel fest eingesteckt, sitzen Prozessor, Speichermodule und Erweiterungskarten fest in ihren Sockeln? Arbeitet der Lüfter? Gibt es keine durchgeschmorten Bauteile? Eine langwierige, jedoch Erfolg versprechende Methode ist das systematische Ausbauen/Austauschen der Gerätekomponenten – indem der Rechner Schritt für Schritt bis auf die Kernkomponenten «ausgeschlachtet» wird, lässt sich fehlerhafte Peripherie ermitteln.

Scheint der Absturz allein durch die Software verursacht, kann in vielen Fällen eine saubere Deinstallation und eine Neueinrichtung der Software und/oder des Betriebssystems Abhilfe schaffen. Falls nicht, helfen die Support-Datenbank des Herstellers oder Internet-Newsgroups weiter. Sollten auch diese keine Lösung wissen, erspart nur mehr das Zurückspielen des Backup seine Zeit raubende Fehlersuche.

BILD COMPAQ/SCREEN FEHLERMELDUNG TA

Ein fehlerhafter Gerätetreiber zwingt jedes Notebook in die Knie.

 

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 11. März 2002

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Thema: Tipp der Woche
Nr: 3988
Ausgabe: 02-311
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