Eine neue Ära für Videofans

Silberscheiben statt klobige Videokassetten: Die DVD-Rekorder sind da – und kosten ein kleines Vermögen

ZÜRICH Im Musikbereich ist das digitale Zeitalter längst da. Wenns um bewegte Bilder geht, hält sich die Technologie aus den Anfängen der Achtzigerjahre tapfer. Die digitale Filmaufzeichnung produziert riesige Datenmengen – knapp zwei Gigabyte pro Stunde Laufzeit fallen an, selbst wenn ausgeklügelte Mechanismen zum Einsatz kommen, um die Datenflut zu reduzieren.

Die DVD («Digital Versatile Disk» oder «vielseitige Digitalscheibe») kann Dateien dieser Grössenordnung speichern und ermöglicht nicht nur astreine Bild- und Tonqualität, sondern auch einen überlegenen Bedienungskomfort. Der Erfolg im Heimkino spricht für sich: Bei den Kauffilmen machten die DVDs im ersten Halbjahr 2001 in der Schweiz 73 Prozent des Umsatzes aus. Abgesetzt wurden 1615000 Stück (75 Prozent mehr als im Vorjahr).

Aufzeichnen und abspielen gleichzeitig

Inzwischen finden auch die ersten DVD-Rekorder den Weg in die Läden. Mit ihnen lassen sich nicht nur Filme ab TV aufzeichnen, wie man das von VHS-Rekordern gewohnt ist. Die Geräte bieten auch eine Menge an Zusatzfunktionen: Der DMR-E20 von Panasonic kann bis zu zwölf Stunden aufnehmen. Mit der Time-Slip-Funktion darf man eine Aufzeichnung bereits betrachten, während diese noch im Gang ist. Gespeichert wird entweder auf DVD-RAM-Rohlingen, welche nur auf DVD-Rekordern abgespielt werden können, dafür aber auch das Überspielen eines vorhandenen Programms zulassen. So genannte DVD-R-Scheiben dürfen nur einmal mit Daten gefüllt werden, dafür lassen sie sich mit jedem DVD-Rekorder wiedergeben.

Weg mit den Werbespots!

Der DMR-E20 ist bereits erhältlich, jedoch nicht zum Aktionspreis: 2499 Franken kostet er. Auch die Rohlinge (leeren DVDs) sind nicht billig, sondern kosten mindestens 20 Franken pro Stück. Eine weitere, lästige Unterbrechungen vermeidende Möglichkeit ist das Ausblenden von Werbeblöcken – bei VHS-Aufzeichnungen fast unmöglich, bei DVD-Rs ein Klacks.

Der Philips DVDR 1000 ist seit Oktober erhältlich und war das erste Gerät seiner Art in der Schweiz; er kostet stolze 3299 Franken.

Pioneers DVR-7000 schliesslich wird Schnittfunktionen für Besitzer von Camcordern (Videokameras) bieten. Er wird ab Februar 2002 erhältlich sein, der Preis ist noch nicht bekannt. MATTHIAS SCHÜSSLER

Die Zeit der VHS-Kassette ist bald abgelaufen: Die neuen Videorekorder der Highend-Klasse zeichnen auf DVD-Scheiben auf (links: Philips DVDR 1000, rechts Pioneer DVR-7000). BILDER: PD

Quelle: Zürich-Express, Mittwoch, 14. November 2001

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Thema: Markt
Nr: 3733
Ausgabe: 01-1114
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