Adobe Type Manager Deluxe 4.1

Neuauflage

Viel zu verbessern gabs an Adobes Schriftenverwaltungsprogramm nicht. Die Version 4.1 bringt nur wenig Neues.Matthias schüssler — Obwohl die Version 4 der Deluxe Edition schon seit 1996 auf dem Markt ist, fühlt sich Adobe nicht bemüssigt, neue Funk­tionen einzubauen. Ob wir hier Zeuge einer in der Softwarebranche fast einmaligen Begebenheit werden – wie es sich Type Manager auf dem Gipfel der Perfektion bequem macht?

Wenn auch keine neuen Befehle im Programm zu finden sind, ist das entscheidende neue Feature die Unterstützung von OpenType-Fonts. Damit können die praktischen, plattformunabhängigen Schriften auch auf Betriebssystemen benutzt werden, die den Support nicht wie Windows 2000 bereits eingebaut haben. Ausserdem prangt ein grosser, gelber Kleber auf der Schachtel, der Win-2000-Bereitschaft verspricht. Allerdings hatte auch die Vorgängerversion schon ordentlich unter dem neuen Windows funktioniert.

Unerlässlich für DTPler

In Ermangelung neuer Funktion seien hier noch einmal die äusserst nützlichen Dienste beschrieben, die der Type Manager auf einer DTP-Workstation zu leisten vermag: ATM unterstützt typografische Gestalter beim Sichten und Verwalten von Schriften. Das Programm kann Fonts anzeigen, auch wenn sie nicht im System installiert sind.

Ordnung statt Chaos

Schriften lassen sich in Sätzen organisieren. Diese Sätze erscheinen als Ordnersymbole in der Baumansicht. Bewährt hat sich eine Sortierung nach Projekten: So lassen sich alle Fonts, die für einen Auftrag notwendig sind, per Mausklick auf das Ordnersymbol aktivieren. Die gleiche Schriftart lässt sich in beliebig viele Sätze übernehmen, sodass auch bei vielen Projekten mit unterschiedlichen typografischen Anforderungen stets Übersicht herrscht: Arbeitet man diszipliniert mit den Schriftsätzen und hat nur die fürs aktuelle Projekt relevanten Fonts aktiviert, braucht man sich nicht ob des überladenen Schriftmenüs zu grämen. Und man wird keine «verbotene» Schrift verwenden. Die Schriftsätze lassen sich exportieren und auf einem anderen System wieder einlesen – auf diese Weise profitiert auch der Arbeitskollege von der wohl organisierten Schriftenverwaltung.

Gertenschlank oder kugelrund

Eine weitere wichtige Aufgabe von ATM Deluxe ist die Erstellung von Multiple-Master-Schriftschnitten. Fonts mit dieser Technologie lassen sich in Stärke und Breite in mehreren hundert Abstufungen fein regulieren. Im entsprechenden ATM-Menü können viele solche Multiple-Master-Schriftschnitte erstellt und als virtuelle Fonts abgespeichert werden. Auf diese Weise können Multiple-Master-Schriften auch in Programmen verwendet werden, welche diese Technologie nicht direkt unterstützten.n

Vollversion: 135 Franken, Update 55 Franken, Infos: 0800 55 51 51 oder www.adobe.ch.

Quelle: Publisher, Freitag, 1. September 2000

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Thema: Typografie
Nr: 428
Ausgabe: 00-5
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