Die neuen Windows-98-Features voll ausreizen

Von Matthias Schüssler. Neben den grossen Veränderungen haben Microsofts Entwickler auch kleine Verbesserungen ins neue System eingebaut.

Explorer: Spalten sortieren

In Windows 95 und NT ist die Spaltenreihenfolge in der Detail-Ansicht des Explorers fest vorgegeben. In Windows 98 können Sie die Spalten mittels Drag und Drop umstellen. So können Sie z. B. «Dateityp» vor «Grösse» stellen.

Die Taskleiste konfigurieren

Die Taskleiste kann viel mehr im neuen Windows: Sie können verschiedene Arten von Leisten unterbringen, unter anderem auch die Adressleiste des Explorers (siehe untenstehender Screenshot). Die Adressleiste kann auch «freischwebend» auf dem Desktop plaziert werden. Die neuen «Schnellstart-Leisten» ermöglichen ein direktes Starten von häufig gebrauchten Anwendungen ohne den Umweg übers Startmenü.

Drag und Drop im Startmenü

Das Startmenü beherrscht neu Drag und Drop – so, wie’s Benützer vom Internet-Explorer 4 vom Favoriten-Menü her kennen. Ein Rechtsklick auf einen Eintrag bringt wie beim Klick auf eine Datei das Kontextmenü hervor. Sie können mit Drag und Drop Einträge des Startmenüs umstellen, löschen oder hinzufügen. Drag und Drop mit dem Desktop klappt ebenso wie mit der Taskleiste und den Quick-Links.

Miniaturansicht im Explorer

Neben den vier bekannten Ansichten «Grosse Symbole», «kleine Symbole», «Liste» und «Details» gibt es in Windows 98 noch eine fünfte: Die «Miniaturansicht». Die müssen Sie allerdings erst aktivieren (und zwar Ordner für Ordner): Rechtsklicken Sie auf einen Ordner, wählen Sie «Eigenschaften» aus dem Kontextmenü und aktivieren Sie die Option «Miniaturansicht aktivieren». In der Miniaturansicht können HTML-Dokumente, gängige Grafiktypen wie Bitmap, GIF oder JPEG dargestellt werden, aber auch Office-Dokumente.

Papierkorb schluckt auch Ordner

Der Windows-98-Papierkorb schluckt jetzt, so wie sein NT-Pendant, auch Ordner. Die Verzeichnisstruktur gelöschter Dateien bleibt dabei erhalten. Ebenfalls sichtbar auf dem Bildschirmfoto: Systemdateien werden abgeblendet dargestellt.

Explorer: Kleine Symbole

Speziell auf Windows-Systemen mit kleinem Bildschirm sind die Explorer-Symbole in den Leisten überdimensioniert. Sie können diese kleiner machen:

Ansicht – Internet Optionen – Reiter «Erweitert» – Rubrik «Symbolleisten» – «Kleine Symbole» aktivieren.

Registry prüfen und sichern

Ein undokumentiertes Tool ist die «Windows Registrierungsprüfung». Sie können es über Start – Ausführen – Scanreg starten. Das Progrämmchen testet, ob die Registry noch intakt ist und sichert auf Wunsch eine Kopie der aktuellen Systemdatenbank.

Windows 98 macht Faxe(n)

Standardmässig ist in Windows 98 kein Faxprogramm mehr verfügbar. Auch über das Windows-98-Setup der Systemsteuerung kann kein Faxprogramm nachgerüstet werden. Dennoch ist eins vorhanden: Microsoft Fax. Bei diesem Fax-Client handelt es sich um dasselbe Programm, welches ursprünglich in Windows für Workgroups als At Work Fax enthalten war und später mit Windows 95 ausgeliefert wurde. Das Programm ist seit Windows 95 nicht mehr weiterentwickelt worden, und Microsoft zeigt keine Anstrengungen in diese Richtung.

Microsoft Fax benötigt einen vollständigen MAPI-Client (z. B. Microsoft Exchange, Windows Messaging, Microsoft Exchange Server Client oder Outlook97).

Das Faxprogramm befindet sich unter Tools\Oldwin95\Message\Awfax.exe.

Diagnose-Start

Ein weiteres Werkzeug, das Microsoft nicht an die grosse Glocke hängt, ist das «Systemkonfigurationsprogramm» (msconfig.exe). Dieses Programm sollte nur bei instabilem Betrieb und von erfahrenen Anwendern benutzt werden. Es ermöglicht tiefe Eingriffe in die hardwareabhängigen Systemeinstellungen. Ausserdem hilft es auf praktische Weise beim Bearbeiten der Klartext-Konfigurationsdateien (Config.sys, autoexec.bat, win.ini etc.).

Kraftvolle Spielzeuge

Die Powertoys werden von Microsoft-Mitarbeitern entwickelt und sind eigentlich nicht Bestandteil des Systems. Uneigentlich aber schon: Sie sind sowohl auf Microsofts Homepage als auch auf der Windows-98-CD-ROM anzutreffen.

Versteckte Optionen ändern

Mit den Powertoys können Sie sehr viele versteckte Windows-Optionen beeinflussen: Systempfade verändern, «Tip des Tages» und «Klicken Sie hier, um zu starten» abstellen, eine automatische Anmeldung ans System einrichten und vieles mehr. Auf der CD finden Sie die Powertoys unter ToolsReskitPowertoy. Rechtsklicken Sie auf Tweakui.inf und wählen Sie «Installieren».

Eine Handvoll Tools

Auf der Windows-98-CD finden sich im Verzeichnis ToolsReskit viele teilweise recht nützliche Werkzeuge:

Verlorene Links aufspüren

Der «Link Check Wizard» durchsucht das Startmenü, findet Verknüpfungen zu nicht mehr vorhandenen Dateien und bietet an, diese zu löschen (..DesktopChklnks.exe).

Intelligente Zwischenablage

Das Programm «Cliptray» legt Inhalte der Zwischenablage in einen Speicher. Per Mausklick können überschriebene Schnipsel zurückgeholt werden (..DesktopCliptray).

Codepage der DOS-Zeile ändern

Ändern Sie die Tastaturbelegung am DOS-prompt: ..ConfigChdoscp Chdoscp.exe.

Trouble-Shooting

..DiagnoseUsbview.exe untersucht die Belegung der universellen seriellen Schnittstelle und der «Power Management Trouble Shooter» hilft gegen Ärger mit den Stromsparmechanismen.

(ToolsMtsutilPmtshootPmtshoot.exe)

Windows anästhesieren

Neuere PCs können für kürzere Arbeitspausen in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt werden – bei älteren Modellen ist der Punkt «Standby-Modus» nicht vorhanden. Durch den Standby-Modus erspart man sich lange Wartepausen, während neu gestartet wird.

Quelle: M+K Computer-Markt, Samstag, 1. August 1998

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Thema: Windows 98
Nr: 242
Ausgabe: 98-8
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