Schüssler

Wie Sie bei Handy und Laptop die Akkulaufzeit maximieren

Früher ein Ärgernis, heute ein echtes Problem: Ein leerer Akku bringt uns ernsthaft in Verlegenheit, wenn der Kondukteur mit gezücktem Scanner darauf wartet, dass wir unser digitales Bahnbillett vorweisen. Oder wenn am Gate das Display blank bleibt, statt den Boardingpass anzuzeigen.

Zwei Methoden schützen vor solchen Pannen. Erstens der Stromsparmodus. Er reduziert die Hintergrundaktivitäten und fährt die Displayhelligkeit zurück. Die zweite Methode ist eine Powerbank; eine mobile Zusatzbatterie. Die gibt es schon für wenig Geld – aber sie nützt nur etwas, wenn man sie dabeihat.

Nachhaltiger ist es, Akku-hungrige Apps aufzuspüren. Falls Sie diese Energiesünder nicht unbedingt benötigen, dann löschen Sie sie. Sollten Sie auf sie angewiesen sein, bewegen Sie sie zum Stromsparen. Oder weichen Sie auf eine Alternative aus. Zum Beispiel hat der Browser, der mit dem Betriebssystem geliefert wird, meist einen geringeren Akkuhunger. Wenn Sie beim iPhone und Mac Safari statt Chrome verwenden und bei Windows von Firefox auf Edge wechseln, wirkt sich das positiv aus.

iPhone und iPad: In den Einstellungen bei «Batterie» finden Sie nicht nur den Stromsparmodus, sondern auch den Stromverbrauch pro App. Achten Sie auf die Angabe zur Nutzung im Hintergrund: Eine hohe Zeitangabe deutet auf ein unerwünschtes Eigenleben einer App hin. Ausnahmen sind Apps, die im Hintergrund laufen sollen, zum Beispiel Musikplayer. Um solche Apps zur Räson zu bringen, wechseln Sie in den Einstellungen zu «Allgemein > Hintergrundaktualisierung» und deaktivieren diese Option für die entsprechende App.

Android: Bei Android-Telefonen aktivieren Sie den «Energiesparmodus» über die Schnelleinstellungen. Die erscheinen, wenn Sie vom oberen Rand nach unten wischen. In den Einstellungen finden Sie die Option «Akku». Es gibt hier bei neueren Telefonen die Option «Intelligenter Akku». Die hindert selten gebrauchte Apps daran, den Akku zu belasten. Sie dürfen aber auch jede App manuell zügeln: Tippen Sie in den Einstellungen auf «Apps», dann auf «Alle Apps ansehen», wählen Sie die fragliche App aus, betätigen Sie, falls nötig, «Erweitert» und zuletzt «Akku > Akkuoptimierung».

Wie üblich gilt: Bei Android variieren die Einstellungen je nach Hersteller und Modell.

Windows: Bei Windows 11 finden Sie in den Einstellungen unter «System > Strom und Akku» eine Reihe von nützlichen Funktionen: Sie können nicht nur den Stromsparmodus aktivieren, sondern auch bei «Energiestatus» zwischen drei Optionen umschalten. Damit betreiben Sie Ihr Gerät immer entsprechend den gerade aktuellen Bedürfnissen.

Bei «Akkunutzung» erfahren Sie den Verbrauch pro App. Bei manchen Einträgen findet sich am rechten Rand ein Menü mit dem Befehl «Hintergrundaktivitäten verwalten». Um Apps zurückzubinden, schalten Sie von «Energieoptimiert» auf «Nie» um.

Leider gibt es diese Option nur für die sogenannten UWP-Apps. Das sind die meisten, die Sie aus dem Microsoft-Store beziehen. Es kann sich lohnen, ein altes Programm ohne Optimierungsmöglichkeit durch eine neue App Store-App zu ersetzen.

Ein Extratipp für Windows: Bei vielen Modellen gibt es auch ein Hilfsprogramm des Herstellers. Bei HP-Laptops heisst das HP Command Center. Auch das hält Stromsparfunktionen bereit.

So verwirrend diese Doppelspurigkeit ist, sie hat auch Vorteile: Tendenziell ist das Hilfsprogramm des Laptop-Herstellers besser auf die Hardware abgestimmt und erlaubt gezieltere Eingriffe. Und: Diese Hilfsprogramme stehen auch bei älteren Windows-Versionen zur Verfügung, bei denen es die oben erwähnten Stromspar-Funktionen noch nicht gibt.

Matthias Schüssler ist Digitalredaktor der SonntagsZeitung

Quelle: Sonntagszeitung, Sonntag, 14. August 2022

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