Digitale Aufräumtipps: Gehören Dateien auf den Desktop?

Darf man seine Dokumente auf dem Desktop speichern, wo sie schnell zugänglich sind, oder ist es klüger, sie ordentlich zu verräumen? Wir klären diese Frage ein für alle Mal.

Matthias Schüssler

«Wer Dateien auf dem Desktop hat, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren», war neulich auf Twitter zu lesen. Ich selbst habe einmal behauptet, dass Füsse und Dokumente nicht auf den Desktop gehören.

Diesen Zurechtweisungen zum Trotz gibt es unzählige Nutzerinnen und Nutzer bei Windows und Mac, die genau das tun: die Dateien dort speichern, wo es offensichtlich Platz für sie hat – und das ist nun einmal der Windows-Desktop bzw. der Schreibtisch vom Mac. Wieso auch nicht? Diese Methode hat den Vorteil, dass die Dokumente sofort zugänglich sind: Man sieht auf einen Blick, woran man arbeitet, und muss sich nicht erst durch Ordner und Unterordner kämpfen.

Das Chaosprinzip hat Nachteile

Es gibt allerdings ein paar Nachteile: Die Sponti-Methode läuft einer systematischen Ablage zuwider und stösst schnell an ihre Grenzen: Ab ein, zwei Dutzend Dateien ist der Desktop nicht mehr übersichtlich, und man findet seine Dateien nicht mehr schneller – sondern überhaupt nicht mehr.

Klar: Das offensichtliche Gegenargument hier lautet, dass Leute, die Ordnung halten, bloss zu faul zum Suchen sind. Und in der Tat machen die Betriebssysteme es einem inzwischen einfach, auch eine nach dem Chaosprinzip organisierte Ablage zu durchforsten. Trotzdem macht ein gewisses Ordnungsprinzip die Computernutzung generell einfacher – beispielsweise dann, wenn man zwecks Entlastung der Festplatte alte Dateien auf ein Archivmedium auslagern möchte.

Es gibt einen Mittelweg

Im Video zeigen wir, wie Sie das eine tun und das andere nicht lassen: sprich, Ihre Dateien ohne viel Aufwand organisieren und via Desktop dennoch sofort zur Verfügung haben. Wir zeigen Alternativen zum Desktop, mit denen Sie ebenso schnell zu Ihren Dokumenten gelangen – und einen praktischen Aufräumtrick, mit dem Sie Dokumente per Mausklick nach Projekt sortieren.

Ein Extra-Tipp: Es gibt auch Programme, die nach vorgegebenen Regeln für Ordnung sorgen. Ein solcher automatischer Aufräumer ist File Juggler; hier ausführlich vorgestellt.

Auch in früheren Videos haben wir uns mit diesem Thema beschäftigt: Im Beitrag So geht ernsthaftes Arbeiten mit dem iPhone oder dem iPad wird die Dateien-App von iOS vorgestellt. Und im Beitrag So treiben Sie Windows den Schlendrian aus gibt es Tipps zum Aufräumen des Windows-Explorers, damit Sie schneller zu den wichtigen Dingen gelangen.

Matthias Schüssler ist bei dieser Frage Partei: Er hält seinen Bildschirm immer komplett leer.
Video: Adrian Panholzer, Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Montag, 31. Mai 2021

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Thema: Patentrezept
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