Hollywood lässt die eigene Filmsuchmaschine sperren

Matthias Schüssler

+++ Passwörter bleiben im Schnitt sehr unsicher +++ Bessere Lesegeräte für Blinde +++ Apps aus Google-Resultaten installieren

Filmindustrie sperrt die eigene Suchmaschine

Mit einer gewissen Schadenfreude berichtete die Website Torrentfreak.com, wie der Verband der Filmproduzenten der USA (Motion Picture Association of America oder kurz MPAA) neulich aus Versehen die eigene Filmsuchmaschine bei Google habe sperren lassen.

Die Website Wheretowatch.com will bei der Suche nach legalen Bezugsmöglichkeiten für Filme und Serien helfen. Nun hat ein Filmdistributor fälschlicherweise diverse Ersuchen bei Google eingereicht, Links bei «Where to Watch» zu sperren – angeblich wegen Urheberrechtsverstössen gemäss Bill Clintons rigidem Schutzgesetz, dem Digital Millennium Copyright Act (DMCA).

Die Gegner dieser rigiden Sperrpolitik nehmen diesen Fall zum Anlass aufzuzeigen, wie leicht dabei übers Ziel hinausgeschossen wird.

Hollywood schiesst bei der Bekämpfung der Piraterie auch mal übers Ziel hinaus. (Bild: Wikipedia.org, Thomas Wolf, www.foto-tw.de, CC BY-SA 3.0 de)

«Wir sind alle solche Idioten»

Alle Jahre wieder veröffentlicht der Hersteller von Passwort-Verwaltungslösungen die beliebtesten Passwörter. Und auch 2015 waren wieder absolut unsichere Passwörter wie «123456» und «password» die Spitzenreiter. Als aktueller Trend lässt sich beobachten, dass nebst den sportbezogenen Passwörtern wie «football» und «baseball» heuer auch der neue «Star Wars»-Film als Inspiration diente. So tauchen auch die Passwörter «starwars» (sehr unsicher) und «solo» (extrem unsicher) in der Liste auf.

Gizmodo kommentiert dieses mangelnde Sicherheitsbewusstsein mit dieser Aussage: «Wir sind alles solche Idioten!»

Bessere Lesegeräte für Blinde

Forscher der University of Michigan haben ein Lesegerät entwickelt, das für Blinde eine sehr grosse Erleichterung darstellen könnte: Das Display kann eine volle Textseite in der Blindenschrift Braille anzeigen. Dazu kommen kleine Blasen zum Einsatz, die mit Luft oder Flüssigkeit gebildet werden. Bislang finden motorbetriebene Stifte Verwendung, was die Braille-Zeilen teuer macht und dazu führt, dass nur kurze Texte auf einmal angezeigt werden können.

Details zum Lesegerät, das bislang erst als Prototyp existiert, hat «Technology Review».

Apps direkt aus der Google-Suche installieren

Google testet eine Funktion, die es erlauben würde, eine App direkt aus den Suchresultaten zu installieren, ohne dass ein Ausflug zum Play-Store notwendig wäre. Das hat Androidpolice.com herausgefunden. Ob der Umweg aus Sicherheitsgründen – um Besprechungen und angeforderte Berechtigungen einzusehen – nicht sinnvoll wäre, bleibt somit dem Anwender überlassen.

Teletexttafeln von alten VHS-Bändern lesen

Und aus dem Bereich «Womit manche Leute ihre Zeit verbringen» erreicht uns das Projekt der Transdiffusion Networking Association, eines seit 1964 tätigen Clubs von Kassettenfans, die mit ihren Aufzeichnungen private Abonnenten und Spitalradiostationen belieferten:

Jason Robertson, ein Mitglied dieses Clubs, hat herausgefunden, wie man Teletextseiten aus alten VHS-Videokassetten wiederherstellt. Teletext ist ein Informationsmedium, das über die Austastlücke des Fernsehsignals verbreitet wird und als solches auch auf den Bandaufzeichnungen landet. Allerdings ist die Qualität von VHS so schlecht, dass normalerweise nur ein paar wenige Zeichen überhaupt lesbar sind. Es braucht daher lange Aufnahmedauern, damit clevere Algorithmen aus den wiederkehrenden Übertragungen der gleichen Seiten den vollständigen Text rekonstruieren können.

Diese Seiten liefern, so sagt Jason Robertson, interessante Momentaufnahmen aus den 1980er-Jahren, als Maggie Thatcher und die neuen Pfundmünzen die öffentliche Diskussion prägten…

Quelle: Newsnetz, Dienstag, 19. Januar 2016

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