Survival Guide

Gratis; iPhone, Google Play

Der Survival Guide stammt von der US Army – wie vertrauenserweckend das ist, konnte ich bislang nicht erhärten, da ein authentischer Test zwangsläufig mit echter Lebensgefahr verbunden wäre und das im Pflichtenheft eines Tagi-Redaktors nicht vorgesehen ist. Die App ist technisch gesehen keine Glanzleistung: Es handelt sich um eine Sammlung von PDF-Dateien, die über ein Menü erschlossen werden und sich auf einem kleinen Smartphone-Bildschirm schlecht lesen lassen.

Das Informationsangebot indes ist umfangreich. Die einführenden Kapitel beschäftigen sich mit der Planung und der Psychologie einer Überlebensmission, um sich dann medizinischen Fragen, dem Bau von Unterschlüpfen, dem Feuermachen und der Wasseraufbereitung sowie der Proviantbesorgung zu widmen. Im weiteren Verlauf wird der Umgang mit essbaren und giftigen Pflanzen und gefährlichen Tieren erklärt, und man lernt, wie man ad hoc Waffen aus Ästen und Steinen bastelt, die jedem Urzeitmenschen zur Ehre gereichen würden.

Abgerundet wird das Buch durch Vorschläge, wie man versuchen könnte, Retter auf sich aufmerksam zu machen – ausserdem lernt man Knotentechniken. Selbstverständlich macht die App aus einem Zivilisationskrüppel keinen Überlebenskünstler. Aber sie gibt ein gutes Gefühl, für den Fall der Fälle gerüstet zu sein – selbst wenn zu befürchten ist, dass die begrenzte Akkukapazität eines modernen Smartphones das grösste Problem am Konzept «Survival by App» sein dürfte. (schü.)

Längst nicht nur zum Fotografieren: Das Smartphone kann noch mehr. Bild: Reuters

Quelle: Newsnetz, Freitag, 3. April 2015

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