Gestaltung

Schriften laden oder lizenzieren

Wie kann ich die Schrift «Helvetica» installieren?

Dany Kurmann, Bassersdorf

Die «Helvetica» wurde 1956 vom Schweizer Grafiker und Typografen Max Miedinger gezeichnet. Sie gehört nach wie vor zu den populärsten Schriften überhaupt. Sie ist in unzähligen Logos präsent – von Agfa und BASF über American Airlines bis hin zu Kawasaki und Lufthansa. Die unter Windows omnipräsente «Arial» ist, je nach Sichtweise, eine Hommage oder ein Plagiat. In der DDR gab es mit der «Maxima» sogar eine sozialistische Alternative zur «Helvetica» aus dem Westen.

Bei OS X wird die «Helvetica» mitgeliefert. Nicht nur das – bei der neuen Version des Betriebssystems hat Apple die Systemschrift gewechselt. Yosemite setzt anstelle der «Lucida Sans» auf die «Helvetica Neue».

Bei Windows gibt es die «Helvetica» standardmässig aber nicht. Als Nutzer dieses Systems müssen Sie mit der «Arial» vorliebnehmen – oder sich mit einem der vielen kostenlosen Klone behelfen, die Google zum passenden Stichwort ausspuckt. Für eine typografisch überzeugende und lizenzrechtlich einwandfreie Verwendung sollten Sie die Schrift lizenzieren. Es gibt sie von verschiedenen Schriftenhäusern, namentlich von Linotype und Adobe. Die Kosten hängen davon ab, wie viele Schriftschnitte der Schrift Sie benötigen.

Übrigens: Schriften werden nicht gekauft, sondern lizenziert. Sie müssen sich für die korrekte Nutzung an die Lizenzbestimmungen des Schriftenhauses halten. Typischerweise dürfen Sie eine Schrift auf maximal fünf Computern installieren und nicht ausleihen.

Eine hervorragende Alternative zu den typischerweise recht restriktiven Lizenzbestimmungen der Schrifthäuser sind etwa die Google-Schriften (www.google.com/fonts). Das ist eine Sammlung kostenloser Schriften mit Open-Source-Lizenz, die sich auch einfach auf Websites einbinden lassen. Die klassischen Schriften wie die «Helvetica», die «Univers» oder die «Frutiger» finden Sie hier natürlich nicht. Dafür gibt es viele «junge» Schriften, die interaktiv nach den Kriterien Dicke, Neigung und Breite selektiert und für die Verwendung in Word oder einer Layout-Software wie Scribus heruntergeladen werden.

Die Bereitstellung der Schrift ist einfach und bei Windows und Mac nahezu identisch: Falls nötig, entpacken Sie die Schrift(en) aus dem ZIP-Archiv. Klicken Sie auf die Schriftdatei. Es erscheint ein Fenster mit dem Schriftmuster, in dem Sie auf «Installieren» klicken.

Google liefert mehr als 600 kostenlose, frei verwendbare Schriften. Screen: TA

Matthias Schüssler

Der TA-Experte beantwortet Fragen zu Mac, Windows, Sicherheit, E-Mail, Internet und Multimedia.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 24. November 2014

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