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Die offene Alternative zu Flash

(msc) Google Web Designer ist ein Editor für HTML-Seiten, der vom Suchmaschinengiganten kostenlos für Windows und Mac angeboten wird.

Der Name impliziert, dass es sich um einen vollwertigen HTML-Editor handelt, vergleichbar mit Dream­weaver von Adobe, mit dem sich klassische Text-Bild-Layouts erstellen lassen. Dem ist aber nicht so. Web Designer ist eigentlich ein Werkzeug für Webanimationen. Web Designer ist somit eine kostenlose Alternative zu Flash, die obendrein nicht auf ein proprietäres Datenformat setzt, sondern auf den offenen HTML5-Standard. Die Animationen laufen daher auch auf den Mobilgeräten, auf denen Flash nicht verfügbar ist.

Dieser Webstandard befähigt die modernen Browser, animierte, interaktive Anwendungen ohne Extra-Plug-in auszuführen. Die Animationen werden mittels CSS, JavaScript und den neuen HTML-Tags im WYSIWYG-Modus gestaltet – für erfahrene Webentwickler ist auch eine Code-Ansicht verfügbar. Auf der Zeichenfläche erstellt man seine Grafik- oder Textobjekte, die über die Zeitleiste am unteren Rand animiert werden. Um ein Objekt in Bewegung zu versetzen, fügt man über das Plus-Symbol ein Schlüsselbild (Englisch Keyframe) hinzu. Um beispielsweise ein Objekt von rechts nach links wandern zu lassen, platziert man es auf dem ersten Schlüsselbild an der Anfangsposition und beim zweiten Schlüsselbild am Ziel. Die Zwischenpositionen werden von der Software selbständig erzeugt.

Nicht nur Positionsänderungen, sondern auch Drehungen oder sogar Bewegungen im dreidimensionalen Raum sind mit Web Designer möglich. Das Programm beherrscht zwei Animationsmodi, nämlich Quick und Advanced. Beim ersten Modus werden alle Objekte über die gleichen Schlüsselbilder gesteuert. Beim Advanced-Modus können Objekte separat animiert werden.

Es ist nicht der reine Altruismus, der Google zur Bereitstellung dieses Werkzeugs bewegt: Mit Web Designer lassen sich hervorragend animierte Banner für Googles Adsense-Werbenetz erstellen – die gängigen Banner-Formate stehen beim Erstellen eines neuen Dokuments zur Auswahl. Die Botschaft ist klar: Auch wer kein Flash beherrscht, soll bei Google «Rich Media»-Anzeigen schalten können.

Solche Hintergedanken des Herstellers bedeuten allerdings nicht, dass das Programm nicht hervorragend für kleinere Animationsprojekte geeignet wäre.

Da fliegen einem die Herzen zu: Kostenlos animieren mit Google Web Designer.

Quelle: Publisher, Montag, 7. April 2014

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Thema: Prepress-Tipps im Web
Nr: 11763
Ausgabe: 14-2
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