E-Mail

Wenn fast alle Nachrichten als Spam ankommen

Fast sämtliche E-Mails gelangen bei Mozilla Thunderbird mit der Bezeichnung «Spam» in den Posteingang. Der Spam-Ordner jedoch ist leer. Was kann ich machen?

Hans Schwitter, via Mail

Inzwischen werden Mails an vielen Stationen daraufhin geprüft, ob sie unerwünschte Werbung enthalten. Die meisten Maildienstleister nehmen eine entsprechende Prüfung vor und tragen das Wort «Spam» in den Betreff ein, falls sie Werbung vermuten. Die Idee ist, dass Sie in Ihrem Mailprogramm eine sogenannte Regel einrichten, die entsprechend markierte Nachrichten automatisch löscht oder in den Spam-Ordner verschiebt.

Eine entsprechende Kennzeichnung im Betreff könnte auch von einem auf Ihrem Computer installierten Programm stammen. Viele Internet-Security-Pakete enthalten ein entsprechendes Modul, und es gibt auch eigenständige Prüfprogramme wie Spamihilator. Zuletzt gibt es in den allermeisten Mailprogrammen eine entsprechende Funktion.Woher die falsche Einstufung stammt und warum die Mails als sogenannte False Positives ankommen, lässt sich im Einzelfall nicht ohne weiteres sagen. Der einfachste Fall liegt vor, wenn das Mailprogramm schuld ist – das erkennen Sie an der Kennzeichnung mit einem entsprechenden Symbol, und sie können die Einstufung rückgängig machen, indem Sie auf «Kein Spam» bzw. «Kein Junk» klicken. Sie können bei den meisten Programmen Absender auf die weisse Liste setzen, sodass die Mails nie als Spam taxiert werden. Und falls das Mailprogramm komplett daneben liegt, können Sie den Spamfilter auch zurücksetzen – die Hilfe zu Ihrem Programm erklärt, wie Sie das tun.

Da Mailprogramme entsprechende Symbole verwenden und den Betreff unberührt lassen, ist Thunderbird im vorliegenden Fall unschuldig. Prüfen Sie daher die Sicherheitsprogramme auf Ihrem Computer: Lesen Sie in der Hilfedatei nach, ob es ein Spammodul gibt und wie Sie dieses anpassen können. Und loggen Sie sich auf der Website Ihres Mailanbieters in Ihr Konto ein und prüfen Sie die Spameinstellungen. Es gibt bei den meisten Anbietern eine Möglichkeit, einen zu strengen Spamfilter milder zu stimmen.

Wenn Ihnen überhaupt nicht klar ist, weswegen Mails als False Positives ankommen, werfen Sie einen Blick in die Kopfzeilen. Dort findet sich das Übertragungsprotokoll der Nachricht, und viele Spamfilter hinterlassen auch einen Eintrag, der (in technischer Form) erläutert, weswegen die Nachricht als Spam betrachtet wird. Bei Mozilla Thunderbird sind die Kopfzeilen über «Ansicht > Nachrichten-Quelltext» ersichtlich.

Bleibt die Frage, mit welchen Kriterien die Spamfilter operieren. Wichtig ist der Server, über den eine Nachricht abgesetzt wird. Wenn dieser einen schlechten Ruf hat, weil er oft für Spamversand benutzt wird, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für alle Mails, das Spamstigma zu erhalten. Wenn sich Ihr Maildienstleister diesbezüglich nicht mit Ruhm bekleckert, sollten Sie einen Wechsel ins Auge fassen. Ansonsten werden Nachrichten mit Bildern, solche mit vielen Formatierungen, sehr langen, kryptischen oder marktschreierischen Betreffzeilen und mit ungewöhnlichen Anhängen eher als Spam gekennzeichnet. Die lustigen Smileys, die beispielsweise das Mailprogramm Incredimail in die Nachrichten integriert, erhöhen die Gefahr eines False Positive ebenfalls.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 27. Mai 2013

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