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Kinder von bestimmten Websites fernhalten

Kürzlich wollte ich meinen Kindern im Schulalter gewisse Webseiten blockieren, die sie zu viel und ohne Erlaubnis nutzen. Nun habe ich festgestellt, dass dies leichter gesagt als getan ist. Wo gibt es in Windows XP eine Funktion (falls es sie gibt), mit der ich eine URL blockieren kann?

Andreas Mäder, via Mail

Im Internet Explorer gibt es seit je die Funktion des Inhaltsratgebers. Diese filtert von Haus aus Websites aus diversen Bereichen, die für Kinder ungeeignet sind: Pornografie, Glücksspiele, gewalttätige Sites und dergleichen. Sie aktivieren den Inhaltsratgeber über «Extras» und die «Internetoptionen». Im Reiter «Inhalte» klicken Sie beim Abschnitt «Inhaltsratgeber» auf «Aktivieren». Sie können nun im Bereich «Filter» die zu sperrenden Kategorien auswählen und unter «Zugelassene Sites» Adressen festlegen, die explizit erlaubt oder verboten sind. Um dort eine Website wie Facebook zu sperren, tragen Sie sie in das Feld ein und klicken dann auf «Niemals». Sie vergeben dann ein Passwort für die Konfiguration des Inhaltsratgebers. Über dieses Passwort lassen sich gesperrte Sites wieder freischalten.

Der Inhaltsgeber ist in der Benutzung eher umständlich, und er lässt sich auch leicht umgehen – etwa indem man auf einen anderen Browser ausweicht.

Einen besseren Schutz stellt die Blockierung über die «Hosts»-Datei dar. Mit ihr leitet man Internetadressen wie «facebook.com» auf eine andere IP-Adresse um und kann so Seitenaufrufe ins Leere laufen lassen.

Dazu verwendet man zum Beispiel die IP-Adresse des eigenen Computers. Die Umleitung gilt systemweit, also für alle Browser und Internetprogramme. Für das Facebook-Beispiel würde man folgenden Eintrag vornehmen:
127.0.0.1 facebook.com

Die «Hosts»-Datei befindet sich bei Windows im Ordner «c:\windows\system32\drivers\etc» und kann mit dem Texteditor bearbeitet werden, wenn dieser mit Administratorenrechten gestartet wurde.

Bei Mac OS X editiert man die Datei am Terminal über die Eingabe «sudo nano/etc/hosts». Im Detail beschrieben ist das Vorgehen unter http://bit.ly/hostsdatei.

Falls Sie mehrere Computer und Geräte wie Tablets im Einsatz haben, können Sie Adressen auch in Ihrem ganzen Netzwerk sperren. Dazu konfigurieren Sie Ihren Router so, dass er zur Auflösung der Internetadressen den Dienstleister www.opendns.com verwendet (wie es geht, ist im Support-Bereich beschrieben). Dieser Dienst ist gratis und erlaubt im «Dashboard» unter «Settings» eine Filterung. Es gibt drei Stufen, wobei die moderateste nur gegen Pornografie, die höchste Stufe auch vor Websites schützt, die man als harmlos, aber als Zeitverschwendung ansehen kann.

Unter «Manage individual domains» tragen Sie Adressen ein, die immer gesperrt oder immer zugänglich sein sollen. Diese Funktion arbeitet entsprechend ähnlich wie der Inhaltsratgeber, gilt aber für alle Geräte in Ihrem Heimnetzwerk.

Zu guter Letzt sei darauf hingewiesen, dass Windows ab Vista und Mac OS X in den neuen Versionen eine Jugendschutzfunktion eingebaut haben. Mit ihr steuern Sie nicht nur die Internetnutzung, sondern die zeitliche Nutzung des Computers allgemein, und Sie können auch bestimmte Programme sperren oder in der Nutzung einschränken. Diese Jugendschutzfunktionen verwenden Sie mit dem Benutzerkonto, das Sie für die Kinder eingerichtet haben. Bei Windows 7 richten Sie es unter «Benutzerkonten und Jugendschutz» ein, wobei Sie die Möglichkeiten erweitern, wenn Sie Microsofts kostenloses Family-Safety-Programm installieren (http://download.live.com/familysafety). Bei Windows XP steht der Jugendschutz nicht zur Verfügung. Bei dieser Version können Sie auf das Produkt eines Drittherstellers ausweichen, zum Beispiel auf Netnanny.com oder Cyberpatrol.com.

Bei Mac OS X nennt sich die Funktion «Kindersicherung», und sie ist in den Systemeinstellungen zu finden.

Der Inhaltsratgeber ist eigentlich ein Webzensor. Screen: TA

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 21. Januar 2013

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