Besserer Sound aus dem iPod

Der iStreamer ist ein auf Audioqualität getrimmtes Verbindungsstück zwischen iPod und Stereoanlage.

Von Matthias Schüssler

Eine «enorm bessere Klangqualität» verspricht der Vertreiber eines Geräts, das die Stereoanlage und mobile Apple- Musikplayer verbindet. Der iStreamer ist ein unscheinbares weisses Kästchen, dem im Vergleich mit anderen Audio-Interfaces jeglicher Schnickschnack fehlt. Es gibt weder Fernbedienung noch Videounterstützung, und am Gerät sind lediglich drei winzige LED-Lämpchen zu finden. Dafür ist der Listenpreis mit 249 Franken massiv höher als bei der «besser» ausgestatteten Konkurrenz.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass der audiophilen Käuferschaft für einen unhörbaren Qualitätsgewinn eine Unsumme aus der Tasche gezogen werden soll. Zumal es so schwierig nicht sein kann, ein Signal vom iPod, iPad oder iPhone an die Stereoanlage zu leiten.

Der direkte Vergleich mit dem schon etwas in die Jahre geratenen, ursprünglich aber nicht billigen Homedock von DLO widerlegt jedoch die Abzocker-These und bringt frappante Unterschiede an den Tag. Die Bässe bringt iStreamer um Welten druckvoller auf die Boxen – was sich beim Gitarreninferno von Black Sabbath genauso nachvollziehen lässt wie bei den knackenden Synthetiksounds von Yellos «Dialectical Kid». Die sanften Nummern von Astrud Gilberto, Noir Désir oder Rufus Wainwright wirken runder, klarer und luftiger. Das Produkt hält sein Marketingversprechen. Selbst ein (nicht streng wissenschaftlicher) Blindtest mit Familienmitgliedern erhärtet den positiven Befund.

Die überlegene Audioqualität rührt laut Hersteller HRT von «hochwertigen Wandlern, mehrfacher Spannungsstabilisierung und dem praktisch jitterfreien Host-Modus her». Der Anschluss an die Stereoanlage erfolgt per Cinch-Kabel, das iGerät (iPad, iPhone, iPod Touch, Classic, Nano) via USB-Connector.

Fazit: Wer seine Musik gern über seine Stereoanlage hört und mit der Qualität der Wiedergabe via Apple-Gerät bislang jedoch nicht zufrieden war, könnte mit dem iStreamer den – allerdings nicht günstigen «missing link» entdecken.

www.audio-sphere.ch

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 10. Januar 2011

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