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Bilderpracht in Schwarzweiss

Farblos muss nicht fade sein – das demonstriert Silver Efex Pro. Andere pfiffige Downloads statten Bilder mit dem gewissen Etwas aus: zum Beispiel mit Geotags.

Grau in grau, aber richtig!

(msc) Schwarzweissfotografie wird von vielen als Königsdisziplin angesehen. Porträts in Schwarzweiss sind besonders ausdrucksstark, Fotos von Landschaften zeitlos. Wenn die Farbe fehlt, kommen eine gelungene Bildkomposition und eine überzeugende Kontrastgebung umso stärker zur Geltung.

Im Zeitalter der Digitalfotografie nimmt man Bilder in Farbe auf und entwickelt sie dann schwarzweiss; selbst wenn es, vor allem im Consumerbereich, Kameras mit Schwarzweiss­modus gibt. Der Grund dafür liegt darin, dass man bei der Schwarzweissumsetzung viel mehr Möglichkeiten hat, als das Bild einfach zu entfärben.

Silver Efex Pro von Nik ist eine Software zur digitalen Entwicklung von Schwarzweissbildern. Sie kommt als Plug-in für Photoshop und Aperture von Apple und dürfte auch Anwendern als nützlich erscheinen, die sich bislang mit den vielfältigen Möglichkeiten des Befehls Bild > Anpassungen > Schwarzweiss aus Photoshop CS3 zu helfen wussten.

Mit Silver Efex Pro kann natürlich die Schwarzweiss-Umsetzung über die Regler Helligkeit, Kontrast und Struktur beeinflusst werden – der letzte beeinflusst die Schärfenwirkung des Bildes. Damit aber nicht genug: Über Farbfilter lässt sich die Verwendung von Rot-, Orange-, Gelb-, Grün-und Blaufilter simulieren. Im Abschnitt Filmtypen stehen diverse Schwarzweissfilme von Ilford, Kodak, Agfa und Fuji zur Auswahl, deren Eigenheiten dann digital nachgebildet werden: Nebst der Körnung des Bildes beeinflusst das auch die Empfindlichkeit für einzelne Farbbereiche.

Aussergewöhnlich an Silver Efex Pro ist, dass lokale Anpassungen der Schwarzweissumsetzung vorgenommen werden können. Über die U-Point-Technologie (siehe Beitrag zu Viveza in dieser Publisher-Ausgabe) können ähnlichfarbige Bereiche gesondert angepasst werden, ohne dass dafür eine Maskierung des Fotos nötig wäre. Das entspricht dem Nachbelichten oder Abwedeln, das in der Dunkelkammer gang und gäbe war.

Im Bereich Stilisieren lässt sich die Schwarzweissumsetzung auch wieder einfärben und mit einer Sepia-Nuance rötlich, bläulich oder kupferfarben tönen. Auch eine Vignettierung schaltet man an dieser Stelle zu.

Im Navigator ist eine Übersicht des Bildes zu sehen und per Schraffur lässt sich das Bild in Zehntelzonen zerlegen: Man sieht die Bereiche mit ähnlichem Grauwert.

Am linken Rand des Fensters legt man Stile an, d.h. speichert häufig verwendete Umsetzungsvorgaben zur schnellen Anwendung per Mausklick.

Mit einem Preis von 199,95 Euro ist Silver Efex Pro alles andere als ein Schnäppchen: Um eben mal ein Bild zu entfärben, lohnt sich die Anschaffung nicht. Profifotografen, die ihre Bilder häufig digital entwickeln und schwarzweiss abgeben, werden mit dem Plug-in schneller produzieren und viel wertvolle Arbeitszeit sparen können.

[Mac] Photoshop > SilverEfexPro-rev1.001-Photoshop.dmg, 13,7 MB
[Win] Photoshop > SilverEfexPro-rev1.001-Photoshop.exe, 8,4 MB

Das gleiche Bild, in Silver Efex Pro dreimal unterschiedlich schwarzweiss entwickelt: Links wurde digital ein Rotfilter verwendet. In der Mitte sind die optischen Eigenschaften der Holga, einer chinesischen Billig-Mittelformat-Kamera mit Kult-Status nachgebildet. Rechts eine mit Kontrollpunkten lokal angepasste und eingefärbte Variante. (Originalbild: said&done/Flickr.com)

Quelle: Publisher, Dienstag, 9. Dezember 2008

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Thema: Online
Nr: 8526
Ausgabe: 08-6
Anzahl Subthemen: 9

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Tabb: FALSCH