Wer dem Browser Zügel anlegt, kann ungestört surfen

Gewusst wie: Lärmige Banner, unverlangte Videos und gefährliche Scripts lassen sich in die Schranken weisen.

Von Matthias Schüssler

Surfer bekommen oft mehr, als sie verlangt haben. Auf Websites drapiert sich um die Informationen Ballast, wie Werbebanner, die mit allen Mitteln um Aufmerksamkeit heischen. Es gibt auch unsichtbare Anhängsel. Scripts, kleine Browser-Programme, die gestalterischen Zwecken dienen, Extra-Features bieten oder statistische Daten erheben. Und die auf dubiosen Sites ein Risiko darstellen.

Eine Kontrolle der Webinhalte erhöht die Sicherheit. Und meist auch die Surfgeschwindigkeit, da der Browser weniger Daten herunterladen muss. Das ist im Zeitalter von ADSL und Hispeed zwar nicht mehr so bedeutsam wie zu Zeiten des Analogmodems. Eine grosse Rolle spielt die Datenmenge aber auch heute, wenn man per Handy online geht und pro übertragenes Megabyte zur Kasse gebeten wird.

Der Klamauk, den Internetwerbung oft veranstaltet, ist ein weiterer Grund, dem Browser die Zügel anzulegen. Die meisten Surfer haben Verständnis, dass Online-Angebote durch Werbung finanziert werden. Wenn sich ungefragt Videofenster öffnen, sich Reklamebotschaften über die Seite legen oder unvermittelt Musik losdröhnt, wird das als störend empfunden.

Dem ist man aber nicht ausgeliefert; der Seitenabruf lässt sich steuern:

Flash-Filme nach Bedarf. Die allermeisten multimedialen Darbietungen werden von Adobes Flash-Player dargeboten. Die FlashBlock-Erweiterung verhindert im Firefox-Browser den automatischen Start der Animationen. An ihrer Stelle erscheint eine Schaltfläche, die per Klick die Wiedergabe startet. Es ist möglich, Websites anzugeben, auf denen die Flash-Filme automatisch erscheinen. Das geschieht über «Extras > Add-ons». Markieren Sie den Eintrag Flashblock, klicken Sie auf «Einstellungen», tragen Sie die Adresse ins Feld ein und betätigen Sie die Schaltfläche «Erlauben».

Über «Ansicht > Symbolleisten > Anpassen» haben Sie auch die Möglichkeit, eine Flashblock-Schaltfläche in die Symbolleiste zu integrieren: Ziehen Sie einfach das Symbol mit dem geschwungenen «F» an die passende Stelle. Nun benutzen Sie Flash, wenns passt, und schalten es ab, sobald es stört.

Flashblock gibt es kostenlos unter https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/433

Für den Internet Explorer existiert ToggleFlash, das Sie gratis von http://flash.melameth.com/togflash.html laden. Nach der Installation holen Sie über «Extras > Symbolleisten > Anpassen» die Schaltfläche «ToggleFlash» in die Symbolleiste: Markieren Sie sie bei «Verfügbare Schaltflächen» und klicken Sie auf «Hinzufügen». Nun können Sie Flash ein- und ausschalten – was beim Internet Explorer aber länger geht als bei Firefox.

Scripts nur auf sicheren Sites. Eine zweite freiwillige Selbstbeschränkung bezieht sich auf die Scripts. Schalten Sie diese ab, wenn Sie abseits sicherer Pfade surfen – wobei Infektionen mit Schadensprogrammen zunehmend auch auf vermeidlich sicheren Sites möglich ist. Das geht in Firefox mit der Erweiterung NoScript. Sie funktioniert wie Flashblock und erlaubt, Scripts abzuschalten und für einzelne Sites freizugeben. Konfiguriert wird sie über «Extras > Add-ons > NoScript > Einstellungen» – Sie sollten Flashblock und NoScript nicht parallel nutzen; NoScript legt auch Flash still.
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/722

Sicherheit in heissen Zonen

Beim Internet Explorer steuern Sie Scripts über «Extras > Internetoptionen» im Reiter «Sicherheit». Markieren Sie das Icon «Internet» und ziehen bei «Sicherheit dieser Zone» den Schieber von der Standardeinstellung «Mittel» auf «Hoch». Sie können die Stufen auf für einzelne Adressen festlegen: Indem Sie vertrauenswürdige Homepages bei «Vertrauenswürdige Sites» hinterlegen (schalten Sie ggf. die Option «Für Sites dieser Zone ist eine Serverüberprüfung erforderlich ab) oder gefährliche Adressen bei «Eingeschränkte Sites» eintragen.

SCREEN TA

NoScript erhöht die Sicherheit beim Surfen.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 14. April 2008

Rubrik und Tags:

Faksimile

Metadaten
Thema: Tipp der Woche
Nr: 8241
Ausgabe:
Anzahl Subthemen: 1

Obsolete Datenfelder
Bilder: 1
Textlänge: 300
Ort:
Tabb: FALSCH