Windows XP/Vista

Nie mehr Sonderzeichen suchen

(msc) Windows bietet bekanntlicherweise, anders als der Mac, von Haus aus keine Möglichkeit, die typografischen Anführungszeichen über die Tastatur abzurufen (es sei denn, man verwendet die ANSI-Codes 0171 und 0187). Mit einer gewissen Kaltblütigkeit ist es aber auch unter Microsofts Betriebssystem möglich, Sonderzeichen auf eine Taste zu legen – und zwar betriebssystemweit. Das bedeutet, dass die selbst definierte Tastenkombination nicht nur in der Textverarbeitung, im Layoutprogramm, in der Illustrationssoftware zur Verfügung steht, sondern auch im Mail und im Webeditor. Der Trick dabei ist ein eigenes Tastaturlayout. Diese Tastaturlayouts legen die Zuordnung Taste-Zeichen fest.

Microsoft offeriert, gut versteckt auf der unüberschaubaren Website, ein Programm zum Erstellen eigener Tastaturlayouts. Das Programm heisst Microsoft Keyboard Layout Creator (MSKLC) und wird, bei Eingabe dieses Suchbegriffs, von Microsofts Downloadcenter zum kostenlosen Download angeboten. Mit diesem kleinen Tool können Sie Guillemets und andere Sonderzeichen auf passende Tasten legen. Das ist, für Nichtprogrammierer, zwar abenteuerlich. Da man sich aber in der täglichen Arbeit schnell viel Zeit spart, wenn man Guillemets und Gedankenstrich ohne Umwege tippen kann, lohnt sich der Aufwand.

Laden Sie also MSKLC herunter, installieren Sie das Programm und starten Sie es. Da Sie kein Layout von Grund aufbauen möchten, gehen Sie über File > Load Existing Keyboard und geben Sie Deutsch (Schweiz) an: So können Sie eine normale Schweizer Tastaturbelegung Ihren Wünschen anpassen. Tastenbelegungen werden definiert, indem Sie die zu ändernde Taste anklicken und das gewünschte Zeichen hinterlegen. Es macht Sinn, Sonderzeichen wie Guillemets («») auf Tastenkombinationen mit Alt Gr zu legen, schliesslich werden auch das Euro-Symbol und andere Sonderzeichen so abgerufen. Setzen Sie also bei Shift States ein Häkchen bei Alt+Ctrl (AltGr) und legen Sie dann die Zeichen auf Ihnen genehme Tasten: Zum Beispiel « auf o, » auf p, ‹ auf k und › auf l – oder wie es Ihnen gefällt. Um Zeichen einzufügen, verwenden Sie ggf. die Zeichentabelle. Sie ist im Startmenü unter Programme > Zubehör > Systemprogramme zu finden. Markieren Sie ein Zeichen und klicken Sie auf Auswählen und auf Kopieren. Sie fügen das Zeichen in MSKLC durch Drücken der Tastenkombination Ctrl + V ein.

Sind Sie mit der Kreation Ihres Tastaturlayouts fertig, speichern Sie Ihre Belegung. Über Project > Properties können Sie das Tastaturlayout benennen. Wenn Sie fertig sind, erstellen Sie über Project > Build DLL and Setup Package das neue Layout.

MSKLC erzeugt dann im angegebenen Arbeitsordner einen Unterordner mit den Tastaturlayouts. Die eigentliche Datei ist unter i386Layoutname.dl» zu finden. Sie installieren das Layout aber über das Programm setup.exe bzw. über Layoutname_i386.msi (anstelle von «Layoutname» erscheint der von Ihnen vergebene Name). Haben Sie die Installation vorgenommen, können Sie das Layout über die Systemsteuerung und Regions- und Sprachoptionen > Sprachen > Details im Reiter Installierte Dienste unter dem von Ihnen vergebenen Namen auswählen bzw. unter Standard-Eingabegebietsschema als Standard definieren. Diese Beschreibung gilt für Windows XP.

Bei Vista führt der Weg über die Systemsteuerung, dann über Zeit, Sprache und Region > Regions- und Sprachoptionen. Klicken Sie hier auf den Reiter Tastaturen und Sprachen und dann auf Tastaturen ändern.

In Keyboard Layout Creator erstellt: Unsere eigene Tastaturbelegung «Deutsch-Schweiz-Typo» mit Guillemets.

Das massgeschneiderte Tastaturlayout in Windows aktivieren.

Quelle: Publisher, Mittwoch, 9. April 2008

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Thema: Prepress-Tipps
Nr: 8230
Ausgabe: 08-2
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